Futter- und Supplementmengen bei Untergewicht?

  • Hallo,
    mein ehemals ganz gewaltiger Kater hat Diabetes UND ist untergewichtig.
    Wir sind noch in der Insulin-Einstellungsfase und ich weiß natürlich, dass die Futtermengen den Blutzucker beeinflussen.
    Das möchte ich aber zunächst aussen vor lassen, denn er bekommt Lantus, ein Langzeitinsulin, und darf, muss
    - und will! :) - die meiste Zeit des Tages ad libitum fressen.
    Wir sind dabei auf Rohfutter um zu stellen und ich lese häufig Empfehlungen um die 30g Fleisch / kg/ Tag.
    Damit wäre ich bei ihm bei 120g Fleisch und in etwa 1,2g oben drauf - oder?
    Das ist aber laaaange nicht genug - er frisst locker das dreifache, oder mehr, plus Nafu wenns nur ginge.
    Meine Frage: Kann ich bei größeren Rohfleisch-Mengen das easy-barf parallel mit erhöhen?
    Ich könnte mir vorstellen, dass bei den Supplementen durchaus Überdosierungen möglich sind und es daher Obergrenzen gibt.


    Nächtliche Grüße,
    Julia

  • Hallo, Juno:
    Lass ihn futtern.
    In der Umstellung kann das heißen, das Katz auch mal das doppelte der Fütterungsempfehlung verputzt... der Katzenmagen muß erst lernen, das weniger Futter völlig ausreichend satt macht. Das dauert ein bißchen. Wenn er im nächsten Frühsommer immer noch für 2 frisst, reden wir nochmal über Diätmöglichkeiten.
    (Ich hab hier 2 Katzen, die mit 22gFleisch/Tag/kgKörpergewicht auskommen, und 2, die gut 35gFleisch/Tag/Katz brauchen, meine Ex-Diabetiker verteilen sich gleichmäßig auf beide Gruppen...)


    Wegen möglicher Überdosierung:
    a) Es wird das Futter supplementiert, nicht die Katze. Heißt: mehr Hunger => mehr Fleisch/Futter => mehr Suppis (Mehr Fleisch braucht auch mehr "Beistoffe", um genutzt werden zu können.)
    b) Er müßte mehr als 5% seines Futters in Form von SDÜ aufnehmen: Du müsstes dafür auf die 120 g Fleisch mindestens 6 Gramm EB kippen. Bei mehr Fleisch, was Dein Kater frisst, bräuchtest Du auch entsprechend mehr EB zuviel...


    Er ist, wie Du schriebst, untergewichtig: Da fehlt aktuell nicht nur Masse (Muskeln und Fett), sondern sehr wahrscheinlich sind auch alle Vitamin- und Mineralstoffspeicher leer.


    Kontrollier bitte dicht zu Hause seine Blutzuckerwerte. Jetzt, in der Umstellungsphase, mindestens vor jeder Insulingabe, und einmal mittig dazwischen. Und mach jetzt in kurzen Abständen Tagesprofile, wo Du im Stundenabstand misst.
    Ich habe hier 2 Diabetiker rumtoben, die mit der Umstallung auf Barf innerhalb von 2 Monaten aus der Insulinpflichtigkeit raus waren!
    Und bis heut nicht wieder rückfällig geworden sind.
    Ich hab es immer so gehalten - und halt es auch jetzt noch so: Sie dürfen fressen, wann und soviel sie wollen. Katzen sind von Natur aus Häppchenfresser...
    Und wenn Du die Remission zu spät mitbekommst, hast Du 'nen unterzuckerten Kater...

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Hallo SiRu,


    danke Dir!
    Ich war einfach zwischenzeitlich verwirrt, denn eigentlich ist ja logisch, dass alles was dem Fleisch zum kompletten Beutetier fehlt mit den Suppis ergänzt wird.
    Und wenn es einer 'auf der Wildbahn' auf 10 Mäuse pro Tag schaffte, wärs ja auch einfach nur schön! :sp:


    Diabetes:
    Ja, wir testen und testen (4xtägl, bei Dosisveränderungen ein Tagesprofil) und haben trotz - und wegen seiner astronomischen Werte von ausserhalb des Glucometers - ganz sachte begonnen mit 2xtägl 0,25IE/Katze. (Ich kann dazu die Site Katzendiabetologie sehr empfehlen!
    Jetzt sind wir bei 1 IE 2xtägl. Unser Wunschwert für ihn wäre dann auch bei schon 250mg erreicht - zur Zeit am Tage noch bei 350mg.
    Er bekommt z. Zt. auch AB-Injektionen (e-colis) und hiernach können sich die Werte ja ev ebenfalls noch ändern.


    Es ist auch nicht unter meiner Obhut so weit gekommen. Er ist ein Fundkater der 2000 bei uns auftauchte und seine Geschichte ist recht lang (die letzten vier Jahre lebten wir auch nicht zusammen) - ich schreib sie mal unter 'persönliches' auf.
    Nun ist er wieder bei mir und ich wünsche mir sehr, seine körperlichen Beschwerden (er hat reichlich davon) zu lindern oder gar zu bessern und ich denke wir sind auf einem guten Weg!


    Viele Grüße,
    Julia mit dem 'alten Schweden' und 'Esther'

  • Okay... (die von Dir gelinkte Diabetes-Site kannt ich noch nicht *grübel* Ist die relativ neu? Oder hab ich die einfach nur übersehen???)


    Wie lange ist Dein Kater denn schon Diabetiker? *Nein, ich bin üüüüberhaupt nicht neugierig...*
    Hat er Polyneuropathie? *noch so 'ne neugierige Frage*


    *Grins* Deine Werte müsst ich erstmal umrechnen, um was damit anfangenzu können. Ich hab immer mit mmol/l gearbeitet. Ich fand das praktischer, das Labor gab die Werte auch so raus.
    Ich hab allerdings mit meinen Diabetikern wirklich Glück gehabt. Zum einen, weil beide remissiert sind, zum anderen, das beide gut auf Caninsulin angesprochen haben. Ich hab das - es ist ja ein 40er-Insulin - mit 'ner 100er-Spritze verabreicht.D.h., ich konnte auf 0,25 iE genau spritzen.
    Aufgehört Caninsulin zu geben hab ich bei pre-Werten von 150mmol/l, da hatten wir dann Nadir-Werte um die 70.... Ich hab beide also ziemlich weit runtergespritzt.
    Aber: Hätte ich Caninsulin so gegeben, wie's der Hersteller schreibt... dann wären beide nicht sehr gut behandelt worden: Beide Kater waren massiv symptomatisch (incl. Polyneutopathien) mit Fruktosaminwerten unter 610 mmol/l, und Glucosewerten unter 400... bei dem Versuch, die Jungs auf 130 mmol/l Glucose im Nadir einzustellen, wären beide als unbehandelbar einzustufen gewesen.


    Ich bin letztlich auch durch den diabetischen Kater Tiger (1. Diabetiker, der auf meinem Avatarbild) zum Barfen gekommen: Die Information darüber, was Katzendiabetes u.a. auslöst, nämlich ein (zu) hoher Kohlehydrat-Anteil im Futter und die Lektüre der Inhaltsstoff-Liste des bisher gefütterten Futters war :hb: ... weckend.
    Als Ts-Pflegi Taps* hier einzog, mein 2. Diabetiker, hab ich ihm direkt Barf vor die Nase gesetzt: Tiger war da schon 1 Jahr in Remission.
    Hat kein Viertel Jahr gedauert, dann war Taps die Spritzen auch los :hu:


    *Ich hab Taps nur genommen, weil der TSV mit dem "anderen" Futter einverstanden war. Na ja, der arme Kater stand da schon auf den Hinterläufen bis zum Kniegelenk, der brauchte dringendst adequate Behandlung... inzwischen, halbes Jahr nach Einzug hier, hat er wieder schöne grade Katerbeine, und 'nen ordentliches Kampfgewicht...

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

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    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

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    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • SiRu


    Ja, die Site schein relativ neu zu sein.


    Zeitraum:
    Wie lange wissen wir nicht genau - im März wurden in Hamburg bei einem TA 504 mg/dl gemessen - allerdings ohne Fructosamin-Messung. Man entschied sich erstmal nichts zu machen, da irgendetwas anderes im Vordergrund stand und er schon älter ist....


    Zur Berechnung:
    In unserem System liegt bei 200mg/dl die Nierenschwelle, also der Bereich wo's toxisch wird (200 mg/dl entsprechen 11,1 mmol/l Glukose. glaube ich - es gibt einen Rechner auf der oben gelinkten Diabetologie-Seite; da gibts auch einen wunderbaren Kohlenhydrate -Rechner für Dosis - der einfach mit den auf dem jeweilgen Futter verzeichneten Anteilen von Rohasche,Rohfett, Feuchte usw gefüttert wird, und dann den Kohlenhydrat-Prozentsatz ausrechnet!)
    Die Werte die Du da von deinen Katzen nennst, klingen aber sehr nach mg/dl - oder spinn ich?
    Wir sind aber froh, wenn es gelingt ihn auf einen unteren Mittelwert (also keinen Nadir, der kann noch tiefer liegen) von 250mg/dl runter zu bringen.
    Stell Dir vor, eine Injektion ginge daneben und er rast innerhalb 12 Stunden auf über 600 hoch...


    Ja, und was er für Polyneuropathien hat, der Arme!!! :
    Die Gang-Veränderungen (er läuft/watschelt auf der ganzen Hinterhand) wurden nur leider lange auf seine alte aber bestehende Bein-/Gelenkschädigung geschoben, der gestörte Gleichgewichtssinn auf beginnende Senilität, die starren Pupillen ebenfalls, usw.)
    Was mich sehr froh stimmt ist, dass die Gangstörungen bei euch scheinbar reversibel sind??? :yes: Das wäre ja wundervoll, meine TA meint nämlich das bliebe so....


    Liebe Grüße,
    Julia

  • :peinlich: Öhmmm... ?(
    Ich bin mir ziemlich sicher, die Werte vom Blutbild (IDEXX) sind jedenfalls mmol/l. Und ich mein, ich hätte hier zu Hause mit dem gleichen Wert getestet... :ka:
    Alzheimer junior... mal das Testgerät befragen ...
    *schäm* mg/dl :peinlich: :peinlich: :peinlich:


    Gelenksdeformationen bleiben, Polyneuropathien sind meistens - nicht immer - reversibel. Kommt halt drauf an, wie lange sie schon bestehen, wie geschädigt der Nerv eben ist.
    Da sind B-Vitamine gut für... auf dieser Seite steht da was zu. Ich hab's bei Tiger (der war nur leicht durchtrittig) und auch bei Taps (der stand bis zum Knie) aber nur mit normaler Bierhefe im Futter behandelt.


    Blutzucker ohne Fructosamin-Wert taugt nicht zur Diabetes-Diagnose bei Katzen: Die können ihren Blutzuckerspiegel in Stress-Situationen (TA-Besuch, z.B., aber auch bei chronischen oder akuten Schmerzen, und auf der Jagd) in astronomische Höhen schrauben.
    (Gilt jetzt nicht mal so sehr Dir, sondern allen, die grad mit der Diagnose: Zuckerkatze neu konfrontiert sind.)


    Frage: Hat der Kater seine Zähne in Ordnung? FORL sieht man zumeist erst auf 'nem Röntgenbild, und FORL verursacht der Katze enorme Schmerzen...
    Bekommt er dauerhaft irgendwelche weiteren Medis? Cortison kann Diabetes mellitus bei Katzen auslösen. Gibt aber noch mehr, was die Bauchspeicheldrüse durcheinander wirbeln kann...
    Lässt das Blutbild auf Entzündungen im Körper schließen? Oder ist das, abgesehen vom Diabetes, unauffällig?


    Daneben spritzen? Ehrlich, mit 'nem bisserl Übung - von Dosi und Katzing ;) - passiert das nicht. (Es gibt nix einfacheres, mein ich, als 'ner Katze Insulin subkutan zu verabreichen. Wie gesagt: Meine Meinung. :D Ich spritz meinen Katzingern aber auch sonst alles , was subkutan geht, selbst... und dabei hat's dann meist längere und dickere Spritzen.)
    Und: Eine (1) nicht oder nur unvollständig in der Katze gelandete Insulindosis, wird, in aller Regel, die Katze nicht umbringen. Diabetes tötet unbehandelt (!!!) langsam.
    Eine einmalige Unterdosierung vom Insulin tut der Katz weniger, als zuviel Insulin (also nachspritzen, wenn Du denkst, es ist nicht alles in der Katz gelandet, oder Insulin vor der Mahlzeit spritzen ist sehr viel gefährlicher: Stichwort Hypoglykämie/Unterzuckerung.)
    Ketoazidose tritt auch nicht bei 1 x kein Insulin gegeben auf, wenn der Allgemeinzustand und das Futter sonst okay sind.


    (Tiger z.B. hat sich dem Hometesting konsequent verweigert, da hab ich Insulin also eh nur nach Gefühl dosieren können. Und über regelmäßige Kontrollen sowohl des Blutglucosewertes als auch des Fruktosaminwerts beim TA... Blutzucker ging dabei dann nur über den Nadir-Wert.)


    Futter auf Kohlehydrate berechnen hab ich bei Tiger anfangs noch versucht. Mit äußerst mäßigem Erfolg, was seine Insulin-Pflicht anging...
    bei Taps gab's dann keine Experimente mehr: Der ist hier eingezogen, und ab da gab's Voll-Barf. Diskussionslos. (Er war sehr brav: Hat gleich reingehauen, als hätt er sein Lebtag nix anderes gefressen. Von wegen neophob...)

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Ja, wie gesagt e-colis werden zur Zeit mit AB Baytril behandelt, welches ich auch selber spritze, und ich persönlich finde die langen dicken Nadeln einfach praktischer, weil ich da sehe was ich mache, und merke, wenns daneben geht.
    (Vor diesem AB hat er noch nie Medikamente bekommen.)


    Nein, ich würde NIE nachspritzen, bin schon informiert!


    Zähne sind kaum noch da- die Mundhöhle wirkte auf den ersten Blick ok - eine mögliche Behandlung wäre schwierig, da eine Narkose nicht mehr in Frage kommt...


    Danke für den Link, ich werde mich da einlesen, und melde mich jetzt erstmal ab, da ich zu einer Weiterbildung fahre - ohne Laptop. : )


    Gruß, Julia

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