Barfen bei Schilddrüsenüberfunktion

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich nun so ziemlich alles gelesen habe, was mit die Suchfunktion zu bieten hat und auch schon in einem anderen Beitrag das Thema von mir angesprochen habe, bin ich irgendwie immer noch nicht weiter...für mich persönlich.


    Ich würde gerne nochmal mein Erinnerungen zusammen fassen...vielleicht habe ich da was ganz falsch verstanden oder bin zu dumm zum Lesen....ich bin mir nicht sicher. Ich hoffe, ich nerve nicht zu sehr!:o/


    Also es geht ja um Moritz, bei welchem vor einigen Wochen eine SDÜ festgestellt wurde. Die Werte habe ich nun auch mal organisiert. 18.8 (1-4). Das ist wohl ziemlich eindeutig...! Moritz bricht Fertigfutter nur noch aus und bekommt Durchfall davon. Trofu geht zwar, wollen wir aber nicht. Seit gestern frisst er angekochtes Fleisch (Pute und Hähnchen), was auch super klappt und das Ziel ist nun Barfen! Langsam, Schritt für Schritt. Easy Barf und einige Suppies haben wir auch schon getestet. Wird angenommen und vertragen, was uns irre freut und auch erleichtert.


    Nun habe ich aber irgendwie immer noch nicht für mich kapiert, wie ich das mit dem Jod machen soll.


    Also:
    Ich soll Jod supplimentieren, aber unter 100%? Oder doch 100%, nur auf keinen Fall drüber?
    Seealgenmehl darf ich verwenden, wenn ich weiß, wie viel Jod drin ist?
    Oder Jod doch ganz weg lassen?


    Meersalz, unjodiert geht?



    Soweit ich verstanden habe, gibt es keine allgemeingültige Empfehlung und ich muss schauen, wie ich da dran gehe?


    Da Moritz Wert so hoch war (er nimmt seit 4 Wochen Felimazole und muss bald wieder Blut abgeben) möchte ich auf keinen Fall etwas riskieren. Wenn ich sein Blutbild betrachte, hat er auch noch Baustellen in diesen Bereichen:


    Alk. Phosphase 134 (bis 88)
    GPT (ALT) 234 (bis 137)
    Harnstoff 113 (32-71)


    Globuline 24,5 (28-51)
    Triglyceride 34 (50-100)
    MCHC 29 (31-36)


    Ich kann mir auf all das keinen Reim machen und noch weniger habe ich eine Ahnung, ob ich beim Barfen durch diese Werte noch mehr beachten muss. Hat der Harnstoff was mit der Nierenfunktion zu tun? Verschlimmern möchte ich seine Situation auf keinen Fall.


    Weiß jemand, ob sich die Werte durch die SDÜ verändert haben können?


    Soweit ich weiß, wird beim nächsten Mal nur der SD Wert gemessen. Ob sich nach der Medieinnahme etwas bei den anderen Werten verändert hat, sehen wir dann gar nicht. Da sollte ich nochmal Druck machen, oder?


    Ich bezweifle auch stark, dass die TAin bzlg. der Rohfleischfütterung bei SDÜ helfen kann. Sie würde uns wohl eher Trofu empfehlen. Nur muss der arme Kerl ja bald mal was Richtiges essen. Das funzt ja erst wieder seit 5 Tagen und ich mache mir echt Sorgen, weil er die 4 Wochen davor nur Fertigfutter erbrochen hat und davon Durchfall bekam oder gekochtes Hähnchen- und Putenfleisch bekommen hat, zwischendurch wollte er gar nichts mehr fressen. Alles andere ging schlichtweg nicht und die TAin hat uns hier auch keine Möglichkeiten aufgezeigt. Ich denke, er muss nun allmählich wieder eine geregelte Nahrungsaufnahme haben, die ihm alles bietet, was er braucht und dabei nicht schadet, wie es das Fertigfutter tut.


    Ich würde mich wirklich irre über eine kurze Rückmeldung freuen...!


    Vielen Dank!


    Liebe Grüße

  • Eine SDÜ kann eine CNI verschleiern.


    Ich schreibe dir mal auf, wie ich für meine Katze entscheiden würde.
    Das resultiert auch aus dem, was ich mir seit 2008, als Janek mit seiner SDÜ zu mir kam, angelesen habe.
    Alle Quellen kann ich nicht mehr so ganz zusammenfinden:


    Schilddrüsenwert auf ein Normalmaß einstellen.
    Dauert sicher von Katze zu Katze unterschiedlich.
    Dabei ist es m. M. nach zuerst wichtig, zum Anfang der Tablettengabe, in kürzerem Abstand den T4-Wert bestimmen zu lassen. (nach 4 Wo, nach 6bis 8 Wo.)
    Wenn der T4 Wert dann nach der 2. Bestimmung (also etwa 1/4 Jahr) in der Referenz liegt (oberes Drittel bis Mitte) die Nierenwerte kontrollieren lassen (oder schon bei der 2. Bestimmung, da würde ich nach der 1. Best. drüber nachdenken).
    Bis dahin nierenschonend füttern. (Keine Knochen, kein Knochenmehl, keine Bierhefe)
    Moritz ist etwa 13 Jahre, da bietet sich nierenschonend schon allein wegen des Alters an.


    Bei der Futterzusammenstellung würde ich darauf achten, den Jodgehalt knapp unter 100 % zu halten.
    Einfach auch deshalb, weil der Jodgehalt im Fleisch ein Durchschnittswert ist.
    Und im Meersalz je nach Sorte auch ein kleines bissel Jod drin ist.
    Auch wenn keines zugesetzt wurde.


    Du könntest statt Seealgenmehl auch Jodtabletten nehmen.
    Die schmecken nicht raus.


    Wir vergessen oft, dass Hormone im ganzen Körper wirken.
    Bei einer SDÜ läuft der Körper auch Hochtouren, er muss erst langsam wieder runterkommen.
    Gewicht von Moritz kontrollieren.
    Wenn möglich auf den Kotabsatz gucken.


    Janek kam mit 3,8 kg zu mir, inzwischen hat er im Sommer 4,8 kg, im Winter knapp 5 kg.
    Damit bin ich zufrieden.
    Ich barfen ihn voll seit seinem Einzug am 31. Mai 2008 an.


    Durch diese Vorgehensweise gewinnst du auch etwas Zeit, dich weiter über SDÜ und CNI zu informieren, hast trotzdem schon erste Maßnahmen getroffen.

  • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!!!


    Ich habe leider nicht vorher geschafft zu antworten...es war alles ein wenig wuselig!


    Wir füttern jetzt nierenschonend mit Barf...haben uns auch schon gut eingelesen, wenn wir auch mit dem Vitamin B Komplex etwas Probleme hatten, aber das gehört sicher an eine andere Stelle im Forum. Jod haben wir knapp unter 100 Prozent gesetzt. Wir sind aber beim Seealgenmehl geblieben, weil es für uns einfacher in der Handhabung/im Verständnis war und Moritz das auch im Futter gemocht hat.


    Die Tierärztin ist natürlich im Urlaub und kommt erst am 28.8. wieder. Dann wird die nächste Blutabnahme stattfinden. Da mein Ex dann schon wieder arbeiten muss, habe ich angeboten, dass ich mit Moritz hinfahre. Dann habe ich auch die Möglichkeit, mich ausführlich mit der TAin zu unterhalten und hoffe, dass ich noch ein paar Infos bekomme, die mich weiterbringen.


    Sein Gewicht steigt langsam wieder. Er war, bevor er zur TAin kam schon bis auf 4,5kg runter. Der fette Kater, den wir nie von seinen fast 6 kg runter bekamen. Nun hat er wieder 5,2. Er ist recht groß, aber das jetzige Gewicht ist gut und das sollte er auch halten. Die 4,5 waren schon arg dürr.


    Heute Nacht hat er, seitdem das Fertigfutter gemieden wird, zum ersten mal seit einer Woche wieder gekötzelt und auch Durchfall gehabt. War wohl nicht ganz flüssig, aber der Kater war voll. Nun frisst er wieder nicht und liegt ziemlich ruhig rum. Mein Ex hat natürlich jetzt Sorge, dass er das Rohfutter auch nicht verträgt.


    Moritz hat gestern Pute und Guanako gefuttert, roh mit Suppies....und etwas gekochtes Huhn. Ich weiß nicht, ob ihm die Mischung von roh und gekocht vielleicht Probleme macht. Aber er mag Rohfleisch und bekommt seit einigen Tagen davon. Erst wurde das gekochte Fleisch immer mehr verroht und dann bekam er überwiegend roh und zwischendurch sein gekochtes Fleisch. Um die SDtablette einzugeben, bekommt er noch nen Stängchen vom Discounter.


    Er hat das Fleisch auch nicht sofort ausgebrochen. Erst heute früh um 5 Uhr. Die letzte Mahlzeit war um 22 Uhr.


    Kann es sein, dass es mit dem Futter nichts zu tun hat und die SD diese Probleme verursacht? Gestern hatte er schon so ein komisches Gluckern im Bauch und dann heute früh der Kram.


    Mein Ex ist, was Barf angeht, nicht so "hart im Nehmen" und wirklich glücklich ist er nicht darüber, dass Moritz die Fertigfutterdoseninhalte auch ausgebrochen hat. Ich habe Sorge, dass er wieder weg von der Rohfütterung geht und nach einer Dosenalternative sucht. Dabei mag Moritz das Futter, nimmt eigentlich alles gut an und bis auf das Happening heute früh hat er es auch gut vertragen. Ich denke, dass es für Moritz eine wirklich gute Sache mit der Rohfütterung ist, weil wir so gezielt auf seine Problematik eingehen können und ich habe Angst, dass eine Fütterung von Fertignahrung ihn weiter krank werden lässt, der Prozess einfach schneller seinen Lauf nimmt...!


    Ich hoffe sehr, dass diese Kötzelei und der Durchfall eine Problematik der Sd ist oder vielleicht auch vom Felimazole kommt. Wäre das denkbar?
    Es kann doch nicht sein, dass er tagelang alles verträgt und guten Appetit hat und dann plötzlich verträgt er es nicht mehr???
    Das halte ich für recht unwahrscheinlich.


    Oder was meinst du/meint ihr?

  • Dass es mit dem Vitamin-B-Komplex nicht einfach ist, kann ich mir vorstellen.
    Er riecht doch etwas gewöhnungsbedürftig.


    Die Kötzelei?
    Wenn es bei einem einmaligen Vorfall bleibt, würde ich meinen, es war die Mischung aller Fleischsorten.
    Oder auch einfach zu viel. Oder ein leichter Rückfall.
    Ja, das Felimazole kann auch ein bissel mitwirken.
    Schwer zu sagen, was wirklich die Ursache war.

  • Roh, gekocht und dann noch nen Stängchen vom Discounter ist, finde ich, keine gute Kombination. Zwischen Fertigfutter/ gekochtes Fleisch und Roh sollte man möglichst 4 bis 6 Stunden verstreichen lassen, weil es viele Katzen nicht vertragen. Ich würde entweder nur gekochtes oder nur rohes Fleisch anbieten oder eben die 4 bis 6 Stunden abwarten.


    Mit Felimazole kenn ich mich nicht aus, habe aber gelesen, dass manche Katzen durch das Mittel apathisch werden. Kotzerei oder Durchfall/weicher Stuhl keine Ahnung. Seit wann gebt Ihr das?

  • Roh, gekocht und dann noch nen Stängchen vom Discounter ist, finde ich, keine gute Kombination. Zwischen Fertigfutter/ gekochtes Fleisch und Roh sollte man möglichst 4 bis 6 Stunden verstreichen lassen, weil es viele Katzen nicht vertragen. Ich würde entweder nur gekochtes oder nur rohes Fleisch anbieten oder eben die 4 bis 6 Stunden abwarten.

    Stimmt, daran könnte es auch liegen.

    Mit Felimazole kenn ich mich nicht aus, habe aber gelesen, dass manche Katzen durch das Mittel apathisch werden. Kotzerei oder Durchfall/weicher Stuhl keine Ahnung. Seit wann gebt Ihr das?

    Aber wirklich nur manche.
    Mein Kampfkater Janek nicht.
    :D
    Trotzdem nicht verkehrt, die erste Zeit der Medi-Gabe muss der Körper sich erst langsam umstellen.

  • Hallo Koschka,


    ich habe bei meinem Dicken, bei dem im April 2012 auch eine SDÜ mit ähnlich hohen Werten diagnostiziert wurde, gute Erfahrungen mit der Umstellung auf barf gemacht. Er hat ebenfalls häufig gekotzt, hatte Breikot, das alles hat sich mit barf gegeben.


    Die erhöhten Leberwerte findest Du im Zusammenhang mit einer SDÜ übrigens fast immer, das war bei uns ähnlich. Ich habe deshalb relativ fettarm gebarft (5-6 Prozent Fett), außerdem hat er kurmäßig Mariendistel bekommen, damit sind die Leberwerte wieder gut runtergegangen.


    Dickies Nieren sind in Ordnung, es ist also nicht immer zwingend, dass eine SDÜ mit einer CNI einhergeht.


    Mit dem Jodgehalt sehe ich das mittlerweile etwas anders. Da es nämlich meines Wissens nach keinerlei aussagekräftige Studien darüber gibt, dass Katzen tatsächlich so viel Jod brauchen, wie häufig veranschlagt wird, barfe ich jodarm. Sprich: Bei mir gibt es nur Meersalz und manchmal Algenkalk statt Calciumcarbonat. Zusammen mit dem natürlichen Jodgehalt im Fleisch, der teilweise deutlich höher sein dürfte, als in vielen Datenbanken angegeben (durch die "Zwangsjodierung" bei der Nutztierfütterung) dürfte das in meinen Augen für die Jodversorgung reichen. Die Fachleute unter Tierärzten und Uni-Wissenschaftlern geben ja völlig unterschiedliche Empfehlungen, was den Tagesbedarf an Jod angeht, hier gibt es ja auch eine Datensammlung dazu, wo Du Dir das anschauen kannst.


    Dass Dein Kater wieder kötzelt und Durchfall hat, kann durchaus am Felimazole liegen, das ist eine relativ häufige Nebenwirkung. Wenn das nicht aufhört, würde ich über einen Wechsel auf das Carbimazol nachdenken, das wird oft besser vertragen. Dickie hat seine Medikamente auch immer in den Discounter-Stängelchen bekommen und hat das immer gut vertragen, obwohl er ja vor der Umstellung so heftig mit Kotzerei und Breikot zu kämpfen hatte.


    Dickie ist mittlerweile "geheilt", da er im Juni die RJT gemacht hat. Trotzdem barfe ich weiter relativ jodarm, hin und wieder gibt es mal eine Mahlzeit mit und damit ist es gut. Da ich im Juni aber für meinen zweiten Kater ebenfalls die Diagnose SDÜ bekam, muss ich mich weiter mit dem Thema beschäftigen. Leider verweigert Merlin aktuell noch voll supplementiertes barf, so dass ich aktuell auf Fertigfutter mit relativ niedrigem Jodgehalt zurückgreifen muss, bei denen die Auswahl an Futtern mit guter Qualität leider sehr, sehr mager ist.


    Liebe Grüße Silvia

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