Jola soll gebarft werden, Fragen dazu

  • Hallo,
    erstmal vorweg: Jola ist eine 9 Monate alte, sehr lebhafte Labradorhündin und wurde bis jetzt mit Trofu ernährt.
    Nun ist es so, dass sie in ihrem kurzen Leben schon einige Male mit Magen-Darm-Krankheiten zu kämpfen hatte. Einmal Giardien, einmal Kokzidien und jetzt gerade hatte sie mit einem Überschuss an E-coli zu kämpfen, so dass sie einige Tage gar nichts gefressen hat. :| Ich habe ihr dann Schonkost gekocht. Das nahm sie dann (Huhn, Reis, Möhren, gedünstet).
    Jetzt überlege ich, komplett auf Barf umzustellen und hab mich vollen Mutes hier im Forum angemeldet. :id:
    Ich habe wahnsinnig viel darüber gelesen und mir auch die Broschüre von Swanie Simon bestellt. In der Zwischenzeit hab ich aber schonmal im Internet geschaut und ausgerechnet, was Jola in der Woche brauchen würde. Sie wiegt 28 kg und ich habe mit 2,5 % Tagesbedarf gerechnet und komme auf 4,9 kg pro Woche, davon 3,9 kg Fleisch und 1 kg pflanzlich. Das Fleisch nochmal unterteilt in 2 kg Muskelfleisch, 800g Pansen, 600g Innereien und 600g RFK. Ich habe viel gerundet, ist das in Ordnung oder muss ich genauer rechnen? Ich möchte keinen Fastentag einlegen. :barf1:
    Einen Tag in der Woche möchte ich Fisch füttern, da kommen wir gut dran (mein Mann hat ein Fischgeschäft). Was ersetze ich denn mit dem Fisch? Nur den Muskelfleischanteil oder den kompletten Fleischanteil von einem Tag? Brauche ich dann trotzdem Lachsöl oder reicht der Fettanteil im Fisch aus? An sich Öle: da hab ich auch verschiedenes dazu gelesen, gehen auch Oliven oder Rapsöl? Oder muss es Lachsöl oder Lebertran sein?
    Und zum RFK habe ich schonmal eine Frage: was kann ich da geben? Es gibt total viel, was zählt dazu? Hühnerhälse, Kehlkopf, Knorpel auch?


    Und zur Umstellung: Lieber von einen Tag auf den Anderen? Oder langsam Menge erhöhen?
    Jola bekommt jetzt noch Antibiotika, die Verdauung ist aber schon wieder normal. Soll ich noch warten, bis die Tabletten alle sind, dann erst Darm aufbauen? Und dann erst mit Barfen anfangen? Oder macht denen das nichts aus?
    Und was ist einfacher? Direkt Mixe (Muskel, Pansen, Innereien mit Prozentangaben) kaufen oder alles einzeln und dann selber zusammenstellen? Wie macht ihr das?
    Wieviel Platz habt ihr in euren Gefrierschränken/ -Truhen geschaffen? Momentan ist bei mir alles belegt, würde aber Platz schaffen.
    Es kommen bestimmt noch mehr Fragen.
    Vielen Dank schonmal
    LG Solyra

  • Ich wink mal von den Katzen rüber...


    Probier aus, ob sich Jola von jetzt auf gleich umstellen lässt. Wenn nicht, kannst Du immer noch grübeln, wie Du ihr das Rohfutter schmackhaft machst.


    Gefrierplatz: Passt sich normalerweise automatisch an - und ja, Truhe macht Sinn. So man den Stellplatz hat....
    Da geht einfach mehr rein für den Kaufpreis. ;)
    (Ich hab eine riesen Truhe - zu 4/5 gehört sie meinen Katzen. Wenn man Frostfleisch bestellt, macht viel Lagermöglichkeit Sinn: Üblich sind 7 bis 10 kg Mindestbestellmenge - damit das Fleisch auch gefroren bei einem ankommt. Und man zahlt fast überall Versandkosten - immer in 28-kg-Schritten. Portogrenzen ausnutzend... ist so'ne Truhe schnell voll.)


    Fastentag ist umstritten (mitgelesenes Wissen :peinlich:;) ), persönlich - wie gesagt, ich hab keinen Hund - würd ich auch keinen einplanen.
    Ich würd Einzelkomponenten kaufen - wenn Jola irgendwas verweigert, weißt Du wenigstens was. Bei fertigen Mixen kannst Du dann rätseln, weshalb nicht gefressen wird.


    Guck mal das Unterforum Rezepte durch - einfach zum Vergleichen, wie Hundefutter bei anderen aussieht.
    Und der schnelle Einstieg in's Hundefutter

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

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    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Beim Umstellen habe ich die besten Erfahrungen mit einem klaren Schnitt gemacht. Sprich gestern den Rest vom alten Futter wegfüttern und dann ab Tag X einfach mit dem Rohfüttern beginnen. Idealerweise mit etwas "einfachem" was der Hund bereits kennt. So eine klassische Umsteigermalzeit war hier (auch bei den Welpen) Geflügelfleisch mit Hütternkäse und Bananenpüree.


    Du musst nicht aufs Gramm genau rechnen, wenn du da auf die nächsten 50g auf oder abrundest ist das vollkommen ok, zumindest bei einem größeren Hund.


    Mit Fisch kannst du an einem Tag ruhig den ganzen tierischen Anteil ersetzen.
    Ich mag die Broschüren von Swanie, aber mir ist der Pansenanteil ehrlich gesagt zu hoch. Pansen hat seine guten Eigenschaften, aber im Grunde ist er auch nur Bindegewebe mit Fett, da würde ich mich nicht so sehr auf diese Menge versteifen. Sprich du kannst ihn auch ruhig mal ein paar Wochen weg lassen.


    Zum Thema Öl. Es geht da weniger um den Fettgehalt, als um das hinzufügen von Omega 3 Fettsäuren. Beim meisten Fleisch das im Handel ist, ist auf Grund der Aufzucht der Schlachttiere das Omega6-Omega3 verhältnis verschoben (Ausnahme Weiderind und Wildfleisch). Omega3 Mangel führt beim Hund jedoch schnell zu Haut- und Fellproblemen, deshalb muss es im Futter ergänzt werden. Raps- und Olivernöl sind da die falsche Wahl. Besser geeignet sind Lachs-, Leinsam- oder Walnussöl.
    Von Lebertran würde ich die Finger lassen. Der hohe Vitamin A Anteil ist nicht unkritisch zu betrachten, da muss man sehr vorsichtig dosieren.


    Für den Einstieg würde ich beim Thema Knochen in erster Linie auf Hühnchen zurückgreifen. Hühnerhälse, Hühnerklein oder Hühnerflügel sind da meist ein guter Einstieg. Wenn man möchte, dass der Hund mehr zu kauen hat, sind Kalbsknochen ein guter Einstieg. Auch wenn das Bild vom Hund der am großen blanken Knochen nagt immer noch in den Köpfen sitzt, Beinknochen von Huftieren sind für Hunde ungeeignet, sie machen höchstens die Zähne kaputt und auch ist meist viel zu wenig Fleisch an diesen Knochen, um eine vernünftige Verdauung möglich zu machen.
    Knorpel, Kehlkopf, Strosse, etc. sind ein netter Kauspaß für den Hund, aber kein ausreichender Kalziumlieferant.


    Die Fertigmixe enthalten fast immer minderwertiges Material zu einem unverhältnismäßig hohen Preis, große Anteile an Lunge, Knorpel oder Bindegewebe. Kann man zwischendurch mal füttern, wenn man weiß, dass Hund es verträgt, man sollte aber nicht die Ernährung des Hundes darauf aufbauen.
    Meine Hunde haben eine eigene Gefriertruhe.

  • Danke euch,
    das Anfangsmenü mit Geflügel, Hüttenkäse und Banane merk ich mir schonmal, mag sie alles. Geflügel bis jetzt nur gegart. Schauen wir mal. Jola hat sich selbst schonmal gebarft. Ich hatte Lachsfilet auf der Arbeitsplatte, den ich gerade anbraten wollte, da hat es an der Tür geklingelt. Als ich wieder kam, war das Lachsfilet weg. Nun es hat ihr scheinbar geschmeckt. So schnell, wie das weg war...


    Dann brauche ich jetzt noch das Trofu auf und dann kanns losgehen.
    Ich habe eben Platz im Flur geschaffen für eine Truhe. Morgen ziehe ich los und kaufe eine. Außerdem wollte ich mir einen Laden anschauen, der hier in der Nähe Rohfleisch für Hunde verkauft. Dann schau ich auch direkt mal nach nem schönen Öl.
    Ich bin voll motiviert und gespannt, wie Jola es annimmt.


    Gut, dass du das mit den Knochen sagst @Helfstyna, ich hätte jetzt eher größere geholt, damit sie was zu knabbern hat. Wie sieht es denn mit Rindermarkknochen aus?
    LG Solyra

  • Markknochen sind gesägte Rinderbeine, auch eher ungeeignet.
    Wenn du etwas zum kauen geben willst, würde ich Kehlköpfe bevorzugen, groß und fleischig und hart genug, um die Zähne zu reinigen oder gesägtes Rinderbrustbein. Letzteres hat zwar auch eher weniger Fleisch, aber durch den hohen Knochenmarkanteil gibt es da keine bzw. wenig Probleme.

  • Wenn Du mal 'nen Kehlkopf zum knabbern/beschäftigen beim Futtern gibst, dürfte es keine Probleme geben.
    Nur regelmäßig als RFK... da hätte ich bedenken.
    @Helfstyna hatte ja schon Hühnerknochen/Hühnerkarkasse erwähnt.
    Ich denk mal, Kaninchenkarkassen/Kaninchenknochen gehen auch.
    Putenflügel... zumindest wenn Wuffel schon etwas geübter ist, später auch Putenhälse.
    (Putenschenkelknochen wohl eher nicht - das sind ordentlich dicke Dinger)


    Ganze Wachtel mit Knochen drin ginge auch.

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  • Das Thema Schilddrüsenhormon beim Hund ist in den letzten Jahren zum Mode- und auch Panikthema aufgestiegen.
    Selbst wenn am Schlachrest ein Teil (oder auch die ganze) Schilddrüse anhaftet, wenn du nicht jeden Tag einen Kehlkopf fütterst, wird das keine Auswirkung auf deinen Hund haben.
    Einmal die Woche zur Zahnpflege, egal ob frisch oder getrocknet, ist es kein Problem.


    Putenhälse wäre ich vorsichtig. Sie werden gern auf eine Stufe mit Hühnerhälsen gesehen, sind aber auf Grund der recht starken Knochen im Verhältnis zu sehr weig Fleisch nur etwas für Hunde mit sehr guter Verdauung, sonst gibt es da sehr schnell Knochenkot.

  • Huhu,
    seit einer guten Woche sind wir jetzt dabei. Am ersten Tag hat Jola erst ein bisschen skeptisch geschaut, ob das jetzt auch echt für sie ist... Hat dann zögerlich die Hälfte gefressen.
    Aber schon abends (Pansen) hat sie super gefressen und freut sich seitdem, wenn ich die Truhe aufmache. Sogar an den gelben Sack geht sie und macht die Klappe der Wesco Tonne auf, um an die Verpackungen des Fleischs zu kommen. 8o
    An RFK hat sie erst nur Hühnerhälse (erst gewolft, dann am Stück) bekommen und heute das erste Mal Rinderbrustbein, da hat sie echt lange dran gekaut. Allgemein war Jola eher Schlinger, nun lässt sie sich aber echt meistens Zeit beim Fressen, das hätte ich so nicht erwartet. Schön langsam und genüsslich wird erstmal das Gemüse und Obst abgeschleckt, ab und zu ein Fleischhappen mit aufgenommen und ganz zum Schluss die Knochen, die auch schon mal mit ins Wohnzimmer genommen werden...


    Ich war ja in dem Hundeladen und hab mir da erstmal für 3 Wochen Fleisch zusammenstellen lassen. Das war wirklich eine tolle Beratung. Mir wurde auch gesagt, dass 2% zu wenig für Jola ist, weil sie ja noch im Wachstum ist. Hab jetzt mit 3,5 % berechnet und beobachte ihren Körper. Bis jetzt ist alles optimal nach einer Woche. Kotabsatz von 3-4 mal am Tag auf 1 x gesunken. :D
    In dem Laden gibt es Ware von Tackenberg und haustierkost. Am besten gefallen mir diese 2 kg Tüten mit z.B. grüner Pansen, lässt sich ganz toll portionieren. Das ist bei den 500g Klumpen nicht ganz so einfach. Die muss ich immer erst auftauen und nachdem ich mir was rausgeholt habe wieder einfrieren, bzw. bei den Innereien noch portionieren (hab da jetzt imner 100g Tüten gemacht und den Wochenplan so aufgestellt, dass ich immer schöne runde Zahlen habe.)
    Nun hab ich den onlineshop carnes doggi gefunden. Kennt den jemand? Da gibt es 1 kg Tüten (Innereien 500g), bei denen die Stücke einzeln entnehmbar sein sollen. Ich hab da gerade bestellt und bin sehr gespannt, wie das so ist.
    LG Solyra

  • :thumbup: Das liest sich so schön...


    Carne's Doggi kenn ich nur von außen... aber was ich so mitgelesen hab, soll es sehr gut sein. Und die Portionierbarkeit tatsächlich funktionieren.

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