Wie viel Schmalz

  • Hallo liebe Barf-Community,


    ich möchte gerne mit dem Barfen anfangen. Ich bin seit 25 Jahren Vegetarier und habe leider keine Ahnung von Fleisch.


    Meine Katze ist gegen Rindfleisch und Lamm allergisch und bekommt Medizin. Sie kann somit laut Tierarzt nur Koch-Barf fressen, aber kein rohes Fleisch (wegen der Medizin).


    Ich probiers jetzt erst mal mit Felini Complete. Ich habe nun eine Frage zum Schmalz.

    Wegen der Allergie würde ich mit Hähnchenschenkeln und Kaninchenschenkeln anfangen (2 separate Rezepte).

    Wie berechne ich denn genau den Fettanteil von dem Fleisch?

    Muss ich die Haut abziehen und separat wiegen?

    Ich habe pures Schweineschmalz im Supermarkt gekauft, falls das Fett im Fleisch nicht reicht. Wie viel Schmalz darf denn da jetzt rein?


    Ich habe mir für den Anfang diese beiden Rezepte für 140 g Fleisch für eine 4,2 kg Katze überlegt.

    140 g Hähnchenschenkel (mit Haut) (oder Kaninchenschenkel)

    7 g Karotte (oder Kürbis)

    1,8 g Felini Complete

    1 Prise Meersalz

    Und dann eben das Schweineschmalz….aber wie viel?


    Ich nehme an, der Schmalzgehalt ändert sich auch je nachdem ob ich Kaninchen oder Huhn verwende. Könnte mir da bitte jemand helfen. Das wäre total lieb.

  • Inwiefern wirkt sich Rohfleisch laut dem Tierarzt auf das Medikament aus? Würde der TA dann Freigang verbieten, damit keine Beute mehr gefressen wird? (Tut mir leid, das klingt für mich erstmal albern, aber vielleicht habe ich ein durchaus sinnvolles Argument erstmal nicht im Kopf, deswegen frage ich.)


    Oft ist der Fettgehalt auf der Verpackung angegeben. Der gilt dann eigentlich für alles, das auch in der Verpackung ist, zusammen. Ist das drastisch zu viel, gehts ans Schätzen, wieviel weg muss. Dafür bin ich nicht die richtige Ansprechperson, ich kann nämlich nicht schätzen. Bei zu wenig kannst du über den Dreisatz ausrechnen (bzw. gibt es z. B. bei katzen-fieber einen Fettrechner, Schmalz kannst du dort als Fleisch mit 100 % Fettgehalt eintragen, beim Fleisch nimmst du das von der Verpackung und dann sagt dir der Rechner, wieviel Fett es noch braucht, um deinen angestrebten Gehalt zu erreichen).


    Zu deinem Rezept, mach einfach 500 g oder 1000 g oder so fertig, portioniere und lass deine Katze so viel fressen wie sie mag. Gerade in der Umstellung kann das eindeutig mehr sein.

    Denk dran, wenn du Kochbarf machst, du wiegst roh, erhitzt das Fleisch mit so wenig Wasser wie möglich und gibst dieses hinterher auch zum Futter (zumindest so viel, wie gefressen wird, wieviel das ist, musst du individuell ausprobieren). Das FC wird auf das Rohgewicht berechnet.


    Bei 140 g Fleisch wären es übrigens 1,75 g FC, nicht 1,8 g. Zwei Nachkommastellen gehören dazu, das wiegen die nötigen Feinwaagen auch. Hast du nur eine mit einer Nachkommastelle, brauchst du definitiv eine andere (ist bei manchen Supplementen wichtig, bei anderen nicht so sehr).

    Aber wie gesagt, mach eine größere Menge, schon allein, weil manche Katzen erst fressen, wenn das Futter ein paar Tage im Froster zugebracht hat (oder im Vergleich zum Menschen: ein paar Tage gut mariniert ist). Dann brauchst du auf 1 kg 12,5 g FC (steht ja so auch in der Packungsbeilage).

  • Hallo Akira


    Vielen Dank für deine Antwort.

    Bei mir in den Supermärkten steht der Fettgehalt leider nicht drauf (Ausland). Wenn ich die Hähnchenschenkel mit der Haut einfach vermische ist das dann OK? Ich weiß echt nicht, wie ich den Fettgehalt ermitteln soll uns ob es nun zu fettig ist oder noch Schmalz rein muss. Bin echt am Verzweifeln.

  • Die Nährwertangaben sind doch immer für 100g... 1g entspricht da 1%. Ganz einfach.

    Das oder es ist oben angegeben. Bei manchen Seiten lässt es sich auch umstellen (kenne eine, da ist die Voreinstellung 1 Stück, da gehts um Putenherzen, lässt sich aber auch auf 100 g umstellen und dann sind wir damit wieder bei = Prozent).


    Und wegen der Medizin, ja, ich denke auch, dass Freigang nicht sein sollte, wobei geschützter Freigang mittels großem Ausgehe ja durchaus möglich wäre und da wäre rohes Futter dann auch.

    Ich verstehe ein bisschen, worauf es hinauslaufen soll, ich bin nur nicht sicher, ob das pauschal wirklich als Empfehlung Sinn macht.

  • Vielen Dank für den Tipp mit dem Fettrechner auf Katzen-Fieber. Der ist super.

    In den Nährwertdatenbanken habe ich für Hähnchenschenkel roh mit Haut Werte zwischen 12% und 18% gefunden, was natürlich ein großer Unterschied ist.


    Wenn der Fettgehalt nicht auf der Packung angegeben ist, stelle ich es mir schwer vor, auf Dauer richtig zu Barfen.

    Dies führt mich zu einer weiteren Frage.


    „Die Katze weiß was sie braucht“. Da habe ich nun schon oft gehört und gelesen.

    Ist das aber so? Vor allem bei Hauskatzen?


    Es wäre natürlich toll, wenn ich meiner Katze einfach ein separates Schälchen mit Schmalz hinstellen könnte und sie sich dann frei bedienen kann, damit das Fett richtig ausgeglichen wird. Das ist aber auch die gleiche Katze, die ich schon Klebeband und Gummis fressen sehen habe.


    Im Artikel

    GypsiesLady

    wir ja z. B. auch beschrieben, dass die Katze nur Thunfisch gegessen hat. Sie wusste auch nicht, dass es ihr schadet.


    Was meint ihr dazu?

  • :D Haha die gleiche Katze, die du Klebeband und Gummis fressen sehen hast... ich setze noch Teppichfasern mit auf die Liste. Mein Chef/Tierarzt macht immer Scherze drüber, dass viele Fremdkörper, die er aus Katzen rausgeholt hat irgendwie aus Gummi waren (Radiergummi, Kondome, Haargummis etc.). Irgendwie scheinen die da ihren gesunden Katzenverstand zu verlieren. Vor Spooky musste ich schon meine Haargummis wegschließen und darf keine mehr rumliegen lassen.


    Ich glaube, dass die an sich wissen, was gut für sie ist, aber genau wie wir Menschen... naja dann auch mal lieber Schoki und Chips wollen und gegen die Vernunft handeln. Panda z. B. Ist früher tierisch auf normale Kuhmilch (mit Laktose) abgefahren, obwohl er davon immer weichen Stuhl bekam. Da er hin und wieder mal sehr festen Stuhl hatte, gabs die Milch in solchen Fällen als Mittel der Wahl damits wieder flutscht. Einmal gabs aber zu viel... der Bauch hat gegrummelt, hinten kams wie Wasser raus, 3x am Tag gebadet (Durchfall bei querschnittgelähmter Katze und Teppich in der halben Wohnung macht sich nicht gut) und für 2 Tage auf der Arbeit (Tierarztpraxis) die Station bezogen, bis es auskuriert war. Danach hat er nie wieder irgendein Milchprodukt angerührt. Sogar Käse wird links liegen gelassen. Jetzt weiß er was gut ist. :)

  • Nu ja, Pica zählt eh zu den psychischen Störungen. Da weiß Katze dann nur, das abschlucken funktioniert.


    Langeweile bzw. der durch Nicht-Auslastung entstandene Stress kann da auslösend sein. Wäre also bei Hauskatzen dann die Sache des Personals, entsprechende Katzenhirn und Katzenkörper herausfordernde Angebote zu machen.

    Jagen und die Beute dann fressen ist ja grundsätzlich erstmal völlig normales Katzenverhalten. Und Gummi "wehrt" sich so schön. Da macht das jagen mehr Spaß...

    Außerdem enthalten die Gummi-Produkte in der Regel Weichmacher. Die auf Katzen sehr stimulierend wirken. (Das diese Weichmacher auch beim Menschen hormonell wirken, ist ja durchaus bekannt.)


    Aber grundsätzlich funktionieren die Futterinstinkte bei den Katzen doch deutlich besser, als bei den meisten Menschen.


    (Ja, ja. Meine Leonie nascht gerne Chips, Grissini, und eher kräftige Käse... aber sie hört da auch nach ein paar Häppchen auf. Sie frisst sich nicht satt dran.

    Flocki kann sich da genau gar nicht für begeistern - die steht auf Joghurt und Sahne.)

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Mal am Rande etwas zum Thema Fette. Einmal vergessen die Butterdose zu schließen und schon gibt es ein schönes Streifenmuster auf der Butter :lach: Die Dame bevorzugt nur gute Sachen wie luftgetrockneten Schinken. Das Brötchen nur wenigen Sekunden aus den Augen gelassen und schon ist der Belag und die Katze verschwunden. Beim Jogurt sind Luke und Mila man sich einig. Es wird sich nur gestritten wer zuerst darf.

  • Hallo an alle und vielen Dank für eure Antworten.


    Ich würde gerne nochmal Das Thema Nähwertdatenbanken aufgreifen. Wie schon gesagt, stehen hier bei uns (Ausland) die Nähwertangaben auf dem Fleisch im Supermartkt nicht drauf. Ich habe in 4-5 verschieden Nähwertdatenbanken die Werte verglichen und finde eben z.B. für Hähnenschenkel mit Haut Werte zwischen 12% und 18% Fett. Ich verstehe einfach nicht, wie das mit dem BARFen so funktionieren soll, da 6% Fett Unterschied in den Angaben natürlich zu ganz anderen Werten führt.

    Das macht mich schon wieder viel zu unsicher, da das auf Dauer doch wirklich nicht gut sein kann. Die Katze bekommt dann entwerder viel zu wenig oder viel zu viel Fett.

    Noch dazu ist eine meiner beiden Katzen überhaupt nicht wählerisch, sie frisst fast alles, das heißt ich würde ihr auch nicht unbedingt ein Schälchen Schmalz nebendran stellen, weil sie sonst doch alles verputzt, auch wenn sie es vielleicht nicht braucht....

    Im Artikel https://haustiger.info/nahrwer…nahrungsmitteln/#menuopen

    steht, dass "alle und keine" Werte richtig sind und sie als "Richtwerte zum Berechnen" (...) vollkommen ausreichend sind.

    Da doch aber beim BARFen alles aufs Milligramm genau sein muss, verstehe ich dies Aussage aber nicht. Das ist doch total der Widerspruch. Kann mir da bitte jemand einen Durchblick verschaffen?

  • Das ist der Teil, auf den wir dann keinen Einfluß haben.


    Wieviel Fett am Fleisch ist lernt eins mit der Zeit einzuschätzen. Da kann einem 'ne Nährwertdatenbank als auch so'n packungsaufdruck einschätzen helfen, aber mehr nicht.


    *grins*

    Futter/Rationsberechnungen sind immer schätzen auf hohem (im Idealfall: höchstem) Niveau.

    Weil niemand den exakten Bedarf der grad zu fütternden Katze kennt, geht's da schon mit den Unsicherheiten los.

    Das die Durchschnittskatze dies und jenes in dieser oder solcher Menge braucht... ist ein Durchschnittswert. Das spezielle Katzentier kann da ganz andere Bedarfe haben.


    Die durchschnittlichen Gehalte von allen nährstoffen in den natürlichen Futterbestandteilen... sind halt Durchschnittswerte. Das grade zu verarbeitende Fleisch etc. kann da deutlich von abweichen.


    Was wir exakt kennen, sind die Analysewerte standartisierte Produkte - dazu zählen Fertigsuppies, und Drogerie- und Apotheken-Produkte (B-Komplex-Präparate, Eisentabletten, Jodtabletten, ...) aber auch (wenn auch mit Einschränkungen) natürliche Suppies mit exakter Deklaration (Seealgenmehl mit genauer Jodgehaltsangabe, Knochenmehl mit genauer Angabe des Ca und P-Gehalts, ...)


    Und mit dem, was wir kennen, rechnen wir perfekt.

    Das Futter in der Schüssel... weicht davon ab. Mal mehr, mal weniger.

    Aber: Es bleibt im katzentauglichen Bereich.

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

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  • Hallo,

    Aber: Es bleibt im katzentauglichen Bereich.

    ich hab mir jetzt nochmal alle Antworten zu meinem Post vom August durchgelesen.

    Ich lese mich ja jetzt schon eine ganze Weile in das Thema BARF ein, hab mich aber immer noch nicht getraut umzustellen, weil hier auf dem Fleisch eben überall (außer bei Lidl) die Nährwertangaben fehlen.

    In meinem Fall hieße das jetzt konkret, dass ich mich nur auf die Durchschnittswerte in den Nährwertdatenbanken verlassen kann, die selbst auch von einer zur anderen Datenbank abweichen.


    Es geht mir eben einfach nicht in den Kopf rein, wie das funktionieren soll. Man muss ja alles sehr genau bis aufs Milligramm berechnen, aber wenn man ja keine konkreten Angaben zum Fleisch hat, ist das doch alles für die Katz, oder nicht? Das ist ja dann alles nur ganz grob geschätzt. Da ist das Risiko doch bestimmt sehr hoch, dass die Katze auf lange Sicht doch krank wird, oder nicht?

  • Nö.

    Mit unsere Art des Schätzens - Nährwertangaben auf den Fleischpackungen sind auch nur Durchschnittswerte - minimieren wir die Risiken. So ungefähr auf 0.

    :peinlich: Also, wenn Du da die 10. bis 30. Nachkommastelle noch mitnehmen möchtest, dann natürlich nicht. Aber wir sind so perfekt, wie geht.

    Wie Industriefutter perfekt ist, nur das wir alles rauslassen, was nicht unbedingt in's Katz muss. ;)

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

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    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


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  • Wie Industriefutter perfekt ist, nur das wir alles rauslassen, was nicht unbedingt in's Katz muss. ;)

    Wir sind glatt noch ein Stück perfekter, wenn wir die entsprechenden Angaben haben. Unsere Grundrezepte entsprechen dem des Industriefutters.


    Aber wenn die Angaben fehlen, gehts in die Richtung.


    Was du am meisten lernen musst, Heloz , ist zu schätzen, so für den Fettgehalt. Das wäre für mich die größte Hürde, aber vielleicht hast du wen bei dir, wo du Unterstützung dabei bekommen kannst, wenn dir schätzen so überhaupt nicht liegt.

  • Richtung Industrifutter.


    Wie SiRu schon gesagt hat, die Angaben auf der Verpackung sind Durchschnittswerte. Da kann nicht jedes einzelne Stück getestet werden, bevor es in der Verpackung landet. Und da das natürlichen Ursprungs ist, ist kein Stück exakt wie das andere.

    Deswegen funktioniert es mit den Nährwertdatenbanken auch.

    Zumal auf den Nährwertaufdrucken ja nur Fett, Energie, Protein und Wasser stehen. Die ganzen anderen Nährwerte ziehen wir ohnehin nur aus den Nährwertdatenbanken.


    Ich sage immer, wichtig ist dabei der Fettgehalt und die Auswahl des entsprechenden Fleisches sollte im Kalki dann halt der nächstgelegene Wert sein. Mageres Fleisch hat meist einen höheren P-Gehalt als fettes, deswegen.

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