Komplett Menüs - Was haltet ihr davon?

Zitat von PariPommes

An sich finde ich den Gedanken aber gut ihnen auch einmal mehr Innereien als nur Leber und Herz zu geben

Kannst du theoretisch ja auch.

Du wirst damit aber nicht die Bedarfsdeckung erreichen, die das Suppi-Barf anstrebt. Oder sehr viel einer Innerei brauchen und das ist dann auch wieder nicht zielführend und in gewisser Weise auch nicht natürlich.

(Ich könnte jetzt hier noch einen riesigen Text hinsetzen, mit Erklärungen in viele verschiedene Richtungen, aber das sprengt zugleich alles irgendwie, ich sage das nur, falls beim Lesen der Eindruck entsteht, dass hier noch mehr hingehören sollte.)

Zitat von PariPommes

Kann man das im Kalki irgendwie sinnvoll rechnen, dass man nur die Supplements hinzufügt, die man wirklich braucht

Also generell kannst du mit dem Kalki sinnvoll rechnen, da sind sogar Innereien in der Datenbank.

Aber mit dem Teil des Satzes, der danach kommt, bin ich nicht sicher, worauf du hinaus willst. Erst einmal klingt das so, als würden Dinge verwendet, die nicht gebraucht werden. Was wir mit dem Kalki ja nicht tun. Deswegen würde mich erstmal interessieren, was genau du damit meinst.

Zitat von PariPommes

haltet ihr von diesen Komplett Menüs grundsätzlich nichts?

Nee, ich halte davon nichts.

Viele sind wirklich unterirdisch zusammengesetzt und/oder deklariert.

Stimmt die Deklaration nicht, lässt sich die Zusammensetzung auch nicht nachvollziehen. Somit bleibt das Futter immer eine Wundertüte, aber ob es geeignet ist, lässt sich nicht feststellen.

Hinzu kommt, dass viele Fertigbarffutter einen zu hohen Anteil an Herz und Magen, eventuell auch an Innereien verwenden. Oder sich einmal quer durch den Gemüse- und Obstgarten arbeiten, was den Ballaststoffanteil weit überschreitet und damit für Katzen untauglich wird.

Abschließend gibt es dann auch noch das, was du hier erlebst und selbst nicht positiv findest, dieses 2 - 3 Mal die Woche usw.

Katzen sind keine Hunde. Für Hunde funktioniert diese Herangehensweise. Bei Katzen kannst du das an den meisten Stellen nicht tun (mit Jod würde ich das nicht machen, Leber und Vit. D haltiger Fisch lassen sich so verwenden, aber das wars im Grunde auch schon wieder).

Um uns das mal genauer anzuschauen:

Zitat

Aufteilung (nach Futterpyramide)

95 % aufgeteilt in:

45 % Hühnermuskelfleisch

15 % Hühnerfett

15 % Hühnerherzen

10 % Hühnerhälse, gewolft

5 % Hühnerleber

5 % Hühnermägen

5 % Gemüsemix, Kokosraspeln und Himalayasalzsole

Ein leckeres Komplettmenü vom Huhn mit allen wichtigen Bestandteilen in einem ausgewogenem Verhältnis. Kräuter oder andere Zusätze, wie zum Beispiel Grünlippmuschelextrakte, haben wir rausgelassen, damit Sie selber nach Bedarf entscheiden können, was und wieviel Ihre Katze bekommen soll. Denn jedes Tier hat unterschiedliche Bedürfnisse.

Wichtig ist das Hinzufügen eines frischen maritimen Omega-3-fettsäurehaltigen Öls wie Lachsöl. Katzen können die aus der Nahrung aufgenommene Linolsäure nicht in die Gamma-Linolensäure umwandeln, weil ihnen ein entsprechendes Enzym fehlt. Pflanzliche Öle, wie zum Beipsiel das Nachtkerzenöl, führen es dem Katzenkörper direkt zu und dürfen als Ergänzung zum Lachsöl gerne hinzugenommen werden.

Der Fettgehalt der Komplettmenüs darf gern mit anderen Fetten ergänzt werden. Bis zu 20 % sind in der Tagesration erlaubt. Warum? Die Katze zieht Energie aus dem Fett. Steht zu wenig Fett zur Verfügung, wird das Protein zur Energiegewinnung verwendet. Bei diesem Stoffwechselvorgang (wenn dies auf Dauer passiert) wird allerdings die Niere belastet. Das kann der Grund sein, warum oft gesagt wird, dass das Barfen auf die Nieren schlagen soll: Weil die Katze zu fettarm ernährt wird. Ein weiterer Grund ist, dass die Katze generell zu wenig trinkt. Durch das rohe Fleisch nimmt die Katze allerdings viel Fleischsaft auf. Steht eine Diät tatsächlich mal an, sollte eher die gesamte Futtermenge reduziert werden. Ergänzen können Sie die Menüs mit purem Hühnerfett oder Ölen. Gänseschmalz oder ein Stückchen gute Butter darf es auch mal sein.

Als Jodlieferant geben Sie bitte 2 – 3 mal pro WOCHE Seealgenmehl zum Futter. Um die Vitamin-D-Versorgung zu gewährleisten, füttern Sie bitte 2 – 3 mal pro Woche Seefisch, z.B. Lachs, Sprotten oder Makrele, oder geben Dorschleberöl 2-3 mal Pro Woche über das Menü. Auch 2 – 3 mal pro Woche eine kleine Prise Himalayasalz runden die Mineralienversorgung ab.

Futterart
Ergänzungsfuttermittel

Analytische Bestandteile

Wir produzieren unsere Produkte selbst aus natürlichen Rohstoffen.

Beachten Sie daher, dass die Analysen natürlichen Schwankungen unterliegen.

Rohprotein 13.7 %
Rohfett 20.4 %
Rohfaser 0.3 %
Rohasche 1.6 %
Feuchte 64.0 %

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So, ich fange mal damit an, dass das als Ergänzungsfuttermittel deklariert ist.

Nun habe ich bereits die Erfahrung gemacht, dass das manchmal auch dabei steht, wenn kein Hinweis auf Hinzufügen von Weiterem erfolgt, wie ich aber auch Deklarationen kenne, die unvollständig aussehen und das Futter als Alleinfuttermittel gekennzeichnet ist. Ich bin daher mittlerweile sehr skeptisch.

In diesem Fall denke ich, dass die Hinweise in der Beschreibung wie das mit dem Seealgenmehl aber das ist, was noch fehlt und deswegen die Bezeichnung "Ergänzungsfuttermittel" korrekt ist.

Was die analytischen Bestandteile betrifft, naja, der Fettgehalt ist schon auffällig hoch, das bräuchte definitiv magereres Futter zum Ausgleich. Ansonsten finde ich es schade, dass nicht einmal eine Angabe zu Ca und P dabei ist, das ist mittlerweile immer mehr Standard.

Mir ist der Innereienanteil etwas zu hoch, wobei das noch schlimmer sein könnte.

Kokosraspeln halte ich für absolut nicht geeignet, wenn auch eher präventiv. Wenn ich aber sehe, dass es ohnehin einen Gemüsemix für die Ballaststoffe gibt, verstehe ich nicht, wozu es zusätzlich auch noch Kokosraspeln darin sein müssen.

Kräuter haben im Barf allgemein nicht wirklich etwas verloren. Viele Kräuter sind für Katzen ungeeignet. Nicht alle, aber da es genügend andere Möglichkeiten für Ballaststoffe gibt (und ansonsten braucht Katz nichts Pflanzliches), sollten sie einfach gemieden werden.

Die Anmerkung zum Nachtkerzenöl ist absolut nicht korrekt, Nachtkerzenöl liefert Omega-6, Lachsöl liefert Omega-3. Das eine lässt sich also nicht durch das andere ersetzen. Und Omega-6 ist meist bereits zuviel im Fleisch, genau dafür ist der Ausgleich mittels Lachsöl gedacht.

Das sollte je nach verwendetem Fleisch bereits dabei sein oder alternativ zumindest die Angabe erfolgen, wieviel davon nötig ist. Leute, die Fertigbarf kaufen, haben meist kein Wissen zum Thema, ansonsten könnten sie auf den Kauf dieses überteuerten, weniger gut zusammengesetzten Futters verzichten. Woher sollen sie also wissen, wieviel hinzugefügt werden muss?

Richtig, bis zu 20 % Fett sind erlaubt, aber viele Katzen benötigen eindeutig weniger. Und Katzen beziehen Energie nicht nur aus Fett, aber vorrangig. Nur hören sie auch auf zu fressen, wenn der Energiebedarf gedeckt ist und bei Futter mit einem so hohen Fettgehalt kann das passieren, bevor genügend gefressen worden ist, damit alle anderen Nährstoffe in ausreichender Menge aufgenommen worden sind.

Noch kurz zuvor steht dort auf der Seite, dass der Bedarf bei Katzen sehr individuell ist. Und das trifft am meisten auf den Energiebedarf zu, der hier aber überhaupt nicht flexibel ist, wie sie zuvor bei anderen Nährstoffen aber noch anstreben ( = sehr widersprüchlich).

Dann die Nieren heranzuziehen, um so einen hohen Fettgehalt als korrekt zu rechtfertigen, ist genauso albern. Ja, natürlich ist zuviel Protein nicht gut. Allerdings bedeutet z. B. ein Fettgehalt von 10 % noch lange nicht, dass es einen zu hohen Proteingehalt gibt. Zumal ein gesundes Verhältnis von Ca zu P im Futter zusätzlich die Nieren entlastet (wie das bei diesem Futter ist, lässt sich nicht nachvollziehen).

Was Flüssigkeit an diesem Punkt zu suchen hat, erklärt sich mir gar nicht.

Fett enthält fast gar kein Wasser, Protein dagegen durchaus roundabout 75 %. Wie soll die gute Flüssigkeitsaufnahme da durch einen so hohen Fettgehalt erklärt werden ( = nächster Widerspruch)?

Zur Diät äußere ich mich jetzt lieber nicht auch noch. Wozu die Menüs noch mit Fett ergänzt werden sollen wenn sie schon mit so einem hohen Fettgehalt aufwarten, erklärt sich mir allerdings nicht.

Was Jod betrifft, neben nur 2 - 3 Mal pro Woche (was übrigens für alles Weitere, das in dem Text so gekennzeichnet ist, gilt) ist der Jodgehalt vom Seealgenmehl alles andere als unerheblich, aber darüber wird hier wie immer hinweggesehen (mich überrascht das nicht, aber es spricht auch nicht für das Futter).

Beim Vit. D lache ich schon wieder. Oder weine, je nachdem. Lachs, ja, wenn es richtiger ist. Sprotten meines Wissens mit Vorsicht genießen, wegen Thiaminase. Makrele bringt dasselbe Thema mit, es gibt verschiedene Arten und, ich glaube, nur eine Art ist frei von Thiaminase. Das steht aber natürlich nicht dabei. Dorschleberöl bzw. -tran lassen wir bitte sein, denn durch die 5 % Leber ist bereits genügend Vit. A im Futter.

Fazit:

Da steckt eine Menge Gelaber in dem Text. Es gibt immer wieder ein paar Grundrichtungen, die stimmen, aber nicht vollständig umgesetzt werden, teils widersprüchliche Handhabung finden und im Endeffekt zeigt sich, dass das Futter nicht sonderlich ist.

Zu B-Vitaminen und Eisen sehe ich gar nichts. Dass die Ca-Versorgung ausreichend gesichert ist, bezweifle ich ganz massiv. Dafür ist der Anteil an Hälsen zum einen reichlich gering (das sind immerhin nur roundabout 5 % reiner Knochen), zum anderen erfolgt keine gesonderte Zugabe von Ca, die gerade bei Hühnerhälsen, aber bei Knochen im Allgemeinen meist notwendig ist.

Also ja, wenn das da wirklich alles ist und nicht noch was rangekippt wird, das nicht aufgelistet ist, dann ist das wirklich nur ein Ergänzungsfuttermittel und das entsprechend zu pimpen, ist schwierig, weil zu viele genauere Zahlen fehlen. Und mit empfehlenswert hat das dann auch nichts mehr zu tun.