ZitatAlles anzeigenOriginal von Dominique
Die SDÜ ist die häufigste hormonelle Erkrankung der älteren Katze. Ursache ist eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen.
Die Erkrankungshäufigkeit nimmt seit der Erstbeschreibung 1979 immer mehr zu. Da im Rahmen des „geriatrischen Profils“ auch der T4-Wert bestimmt wird, werden zunehmend frühe Stadien der SDÜ diagnostiziert.
Meist sind die erkrankten Katzen älter als 8 Jahre, wobei Rassekatzen seltener erkranken als Europäisch Kurzhaar.
Ursachen:
Es werden immunologische, infektiöse genetische und ernährungsbedingte Faktoren diskutiert
Parallel zum Anstieg der SDÜ-Häufigkeit hat die Anzaqhl der Wohnungskatzen sowie der Gebrauch von Katzenfertigdosenfutter und Katzenstreu zugenommen Die Fütterung von Nassfutter, vor allem wenn häufig die Geschmacksrichtung geändert wird, steigert das Risiko an SDÜ zu erkranken. Auch der Gebrauch von Antiparasitika (Flohhalsbänder, etc.) steigert das Risiko.
Symptome:
- vermehrter Appetit und Durst
- Erbrechen, Durchfall
- vermehrter Urinabsatz
- gesteigerte Aktivität/Unruhe, erhöhte Aggressivität
- Hautveränderungen (unregelmäßiger Haarausfall, trockenes Haarkleid, vermehrte Talgproduktion, dünne Haut)
- Atemprobleme (Hecheln, Husten Niesen, unregelmäßige beschleunigte Atmung)
- schnelle Ermüdbarkeit
Spätsymptome:
- Lethargie
- Schwäche
- Tremor (unwillkürliches Zittern)/Krämpfe
- Hitzeintolleranz
Diagnose:
- Symptomatik
- Blutentnahme zur Bestimmung des T4-Wertes
- T3-Suppresionstest (Funktionstest der Schilddrüse)
- Szinthigrafie
Begleiterscheinungen:
- Herzrythmusstörungen
- „maskieren“ einer CNI, durch die SDÜ werden die Nieren angetrieben, so daß die Nierenfunktion besser zusein scheint, als sie tatsächlich ist
Therapie:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Therapie. Alle Möglichkeiten sollen die Schilddrüsenhormone im Blut auf ein Normalmaß reduzieren.
Medikamentöse Therapie:
Tabletten:
Es muß lebenslang Thiamazol verabreicht werden.
Wird dies nicht vertragen, kann ersatzweise Carbimazol verwendet werden ( aus der Humanmedizin). Regelmäßige Blutkontrollen sind erforderlich.
Transdermale Medikation (über die Haut):
Im schwäbischen Herrenberg stellt eine Apotheke das Thiamazol als Salbe her, ebenso gibt es eine Apotheke in der Schweiz.
Es wird je nach Dosierung wird ein Tröpfenchen morgens ins rechte, einer abends ins linke Ohrinnere einmassiert (sehr katzenfreundlich).
Operative Therapie:
Bei dieser Methode wird einer oder werden beide Schilddrüsenlappen entfernt.
Nach der OP sollten die Katzen medikamentös behandelt werden.
Radiojodtherapie:
Wird in der Humanmedizin schon seit vielen Jahren angewendet. Es ist die schonendste Therapieform für die Katze. Es bestehen sehr gute Aussichten, daß die Schilddrüsenüberfunktion vollständig ausheilt, und es bestehen so gut wie keine Nebenwirkungen. Allerdings ist diese Methode sehr teuer, und wird nur in wenigen kliniken durchgeführt. Die Katze muß vor allem lange in der Klinik bleiben, bis das Radiojod unter einen bestimmten Grenzwert abfällt.
Vielen lieben Dank an Dominique!