Beiträge von Catfish

    Achtung, es wird lang - Kekse holen!


    Frühjahr 2017

    Schon bei meinen Beiträgen im Januar und Februar 2017 hatte ich erzählt, dass der Kleine immer dnner wurde. Ich habe gefühlt alles probiert, alle möglichen Fette, getrocknete Hühnerhaut, Leckerlis bis zum Abwinken. Alles schmeckte höchstens drei Tage lang und je mehr ich darauf erpicht war, dass er etwas davon frass, umso weniger wollte er. Irgendwann habe ich dann die Waffen gestreckt uns eingesehen, dass nun langsam der körperliche Verfall einsetzt. Futter war immer im Überfluss und rund um die Uhr verfügbar, der Appetit schwankte aber ziemlich.


    Ende Mai war wieder ein Urlaub mit dem Wohnmobil geplant. Wir wussten, dass das schon spät im Jahr ist und ordentlich heiss sein kann, aber es bot sich so schön an mit Himmelfahrt und Pfingsten. Geplant war eigentlich die Bodenseeregion. Zu weit wollten wir nicht mehr fahren um notfalls in wenigen Stunden nach Hause fahren zu können. Der Wetterbericht, der 35° meldete, liess uns dann kurzfristig auf den Hochschwarzwald umschwenken. Nach einer ersten Nacht in einem schattigen Flusstal und einer beinahe kollabierenden Katze sind wir direkt wieder nach Hause gefahren. Es war zu heiss, es ging nicht mehr, hechelnde Katze, Urlaub gestrichen.


    Sommer 2017

    Der Sommer, ohnehin schon unsere Horrorjahreszeit, brachte neben heissem und vor allem schwülen Wetter auch noch einen Umzug ins Eigenheim. Viel Arbeit, viel Stress, viele Veränderungen. Aber wir hatten uns gut vorbereitet und unser oberstes Ziel (neben "endlich fertigwerden") war, dass die Katzen nicht zu kurz kommen. Das haben wir, glaube ich, auch nicht schlecht hingekriegt. Eine Woche lang, als die Wohnung jeden Tag leerer wurde, fanden die beiden Jungs es ganz doof. Aber in der neuen Wohnung haben sie sich auf Anhieb heimisch gefühlt, schon nach dem ersten Tag haben sie sich bewegt, als seien sie schon ewig dort.


    Aber die Argusaugen waren in diesen Wochen vielleicht nicht immer ganz so geschärft wie sonst, kleine Verschlechterungen wurden nicht sofort entdeckt. Nach dem Umzug Mitte August wurden zwei Dinge auf einen Schlag überdeutlich: 1. die Entwässerung reicht nicht mehr aus und 2. der jahrelange Medikamentencocktail hat den Magen arg angegriffen. Nach gefühlt jeder zweiten Tablette wurde gekotzt, mit Futter, ohne Futter, völlig egal. Also gab es ab diesem Zeitpunkt eben auch noch zweimal täglich einen Säureblocker (Cimetidin), und zwar immer schön 1/2 Stunde vor den anderen Medikamenten. Viel lieber hätte ich mit SEB gearbeitet, damit hatten wir schon bei Gastritis sehr gute Erfahrungengemacht, aber SEB hemmt die Aufnahme der Wirkstoffe anderer Medikamente, da wäre ich mir mit den Zeitabständen einfach nicht sicher gewesen. Wie dem auch sei, der Säureblocker tat seine Wirkung, und wir waren jetzt bei 5x täglich Tabletten angelangt. Aufstehen um 04:40 Uhr. Jeden Tag, auch am Wochenende.


    Die Erhöhung der Entwässerung brachte nur wenige Tage Entlastung. Dann fing Katerchen wieder heftig an zu schnaufen, hatte den typischen "Verschluck-Husten", der immer deutlich anzeigte, dass wieder Wasser auf der Lunge ist. Rücksprache mit dem Kardiologen. Der riet dringend davon ab, das Furosemid noch weiter zu erhöhen, wir waren mittlerweile bei 12.5 mg 2x täglich angelangt, bei einem Körpergewicht von etwas über 5 kg. Nach einigem hin und her beschlossen wir, einen Versuch mit Spironolacton zu wagen.


    Spironolacton ist ein schwaches Diuretikum, das man zu einer anderen Entwässerung dazu geben kann. Es wird ausserdem als kaliumsparend beschrieben, ist eigentlich ein Aldesteronantagonist (für diejenigen, die das nachschlagen wollen). Wir hatten hier im Thread dieses Thema schon einmal vor gefühlten Ewigkeiten, im Zusammenhang mit dem Kaliummangel, der bei uns ja immer ein Thema war. Damals schloss ich Spironolacton aus, weil in der einzigen Studie mit Katzen 1/3 der Studienteilnehmer Hautgeschwüre bekam. Die Studie wurde abgebrochen.


    Diese Nebenwirkung diskutierte ich natürlich auch mit dem Kardiologen. Auf meine ausdrückliche Frage, ob er denn selber in seinem Patientenkreis diese Nebenwirkung schon einmal gehabt habe, verneinte er. Er habe das Medikament zwar erst bei geschätzt 5-10 Katzen eingesetzt, aber diese seien ohne Nebenwirkungen geblieben. (für die ganz Neugierigen: die Studie ist m.W. nicht frei im Netz verfügbar, wohl aber eine Zusammenfassung. Auffallend ist die geringe Anzahl der Studienteilnehmer und mehr noch, dass ausschliesslich Maine Coons und MC-Mischlinge beteiligt waren. Nun bin ich weder Mediziner noch Naturwissenschaftler, aber hmmm).


    Also versuchten wir es mit dem Spironolacton, 5 mg 2x täglich. Nach knapp 2 Wochen Kontrolle der Blutwerte: Zum ersten Mal seit dem ersten kritischen Blutbild im November 2014 war der Kaliumspiegel schön mittig in der Referenz! Das haben wir mit massiver Kaliumsubstitution in 2 1/2 Jahren nie hingekriegt.


    Rückblickend wünschte ich, den Versuch mit dem Spironolacton viel früher gewagt zu haben. Woher auch immer dieser Kaliummangel kam, dieses Medikament brachte den Spiegel endlich ins Lot. Wenn man bedenkt, dass Kaliummangel Unwohlsein, Appetitlosigkeit und Schwäche auslöst, und wir ständig bestenfalls am unteren Rand der Referenz rumdümpelten, wäre das vermutlich der richtige Ansatz gewesen. Bis zum letzten Tag zeigten sich keine Nebenwirkungen.


    Herbst/Winter 2017

    Die zusätzliche Entwässerung brachte aber auch nur eine kurzfristige Erholung: schon Ende September wieder deutliche Wasseranzeichen. Der Kardiologe tippte in Ferndiagnose allerdings nicht auf ein Lungenödem, sondern auf einen Pleuralerguss. Er riet, Katcherchen zu schallen und ggf. zu punktieren. Das stellt uns vor eine schwierige Entscheidung: Wir hatten ihm versprochen, dass er nicht mehr in die Klinik müsse und auch, dass wir nicht alle medizinischen Möglichkeiten ausschöpfen würden sondern immer in seinem Sinne entscheiden. Auch wussten wir bereits, dass punktierte Ergüsse schneller wieder "volllaufen". Nachdem wir uns fragten, wann man denn dann den Schlussstrich ziehen würde, entschieden wir uns, nicht zu punktieren. Unsere Haustierärztin war zu diesem Zeitpunkt gerade in den Ferien, wir holten uns nur Furosemid zum subkutan spritzen zur Überbrückung des Wochenendes. Für den kommenden Montag vereinbarten wir einen Hausbesuch der Haustierärztin. Katerchen schnaufte so erbärmlich, wir waren uns sicher: das wars jetzt.


    Offensichtlich konnte er wieder einmal unsere Gedanken lesen. Er drehte richtig gehend auf, spielte, frass für zwei. Den Termin haben wir schön wieder abgesagt. An der Medikation änderten wir vorerst nicht.


    Ende November waren wir dann in der Situation, dass wir kaum noch von einer Entwässerung zur nächsten kamen. Die Tabletten wirkten, aber keine 12 Stunden mehr. Ein 8-Stunden-Rythmus wäre nur möglich gewesen, wenn wir unsere Jobs gekündigt hätten. Also musste eine neue Lösung her. Zufällig hatte ich einige Monate zuvor diesen Artikel gelesen:

    https://vetline.de/download/so…7-diuretika/index.html#/0

    Darin ging es um eine Entwässerung mit Torasemid statt Furosemid. Torasemid weist eine längere Wirkungsdauer (24 h statt 12 h) auf. Unser Kardiologe meinte nur: "Das habe ich bei Katzen noch nie eingesetzt, und erst bei 1-2 Hunden. Probieren Sie es." Gesagt getan, Dosis berechnet, allfällige Erhöhungsschritte besprochen. Wir sollten mit einer Verabreichung 1x täglich starten, wenn es nicht ausreicht, auf 2x täglich wechseln.


    Der Wechsel auf 2x täglich kam an Weihnachten, wieder hatten wir eine erbärmlich keuchende Katze vor uns, hecheln im Ruhezustand, die Lippen wurden schon blau. Nach Wechsel auf den 12-Stunden-Rythmus war es dann endlich gut, bis zum letzten Tag. Wir wussten, dass die zuletzt gegebene Dosis vermutlich viel zu hoch war und die Nieren auf jeden Fall längerfristig darunter leiden würden. Doch war schon absehbar, dass wir uns dem Ende seines Lebens in grossen Schritten näherten. Wohlbefinden stand an oberster Stelle, Spätfolgen waren egal.


    So, nun lege ich eine Pause ein. Der Rest folgt später.

    Ihr Lieben


    Von ganzem Herzen danke für eure Anteilnahme. Eure Unterstützung hat mir immer so gut getan...


    Der ganze Thread hat sich ja im Laufe der Jahre von einem kopflosen "zu Hülf, kranke Katze" zu einem Tagebuch und Bericht über Behandlung und Fortschreiten der Krankheit entwickelt. Ich selber habe im Netz auch nach solchen Berichten gesucht und ganz viel daraus mitgenommen. Deshalb berichte ich nun hier noch ein bisschen, ich bin euch noch ein ganzes Jahr vor dem traurigen Ende schuldig. Das eine oder andere Tränchen wird dabei noch fliessen, es ist alles noch frisch.


    Im nächsten Beitrag gehts weiter...

    Unser innig geliebter Kater, Schmusebacke, Thunfischvernichter, Schinkendieb, Tobekumpel, Vögelchenjäger, WoMo-Katze, (Menschen-)Klostalker, Freund und Gefährte hat sich am Montag auf seine letzte grosse Reise begeben. Nicht plötzlich, nicht unerwartet, aber trotzdem schmerzhaft. Er fehlt an jeder Ecke.


    Ein herzliches Danke an alle, die uns hier begleitet und unterstützt haben.


    Catfish


    PS: Bitte keine Regenbogengedichte, Testament einer Katze o.ä. Vertrage ich gerade nicht.


    PPS: Ich werde in ein paar Tagen noch etwas ausführlicher schreiben und von unserem letzten Jahr berichten. Gerade ist der Schmerz noch zu frisch.

    Kleiner Zwischenbericht: Die geröstete Hühnerhaut wird gerne gefressen, wobei ich aufpassen muss, dass sie in der richtigen Katze landet, schmeckt beiden. Von Konsistenz und Geruch erinnert das Zeug ziemlich stark an überdimensionale Röstzwiebeln, lässt sich also auch gut übers Futter bröseln. Gibts jetzt seit zwei Wochen einmal täglich und ich bilde mir ein, dass Katerchen wieder ein wenig "griffiger" geworden ist, nicht mehr ganz so klapprig. Das muss allerdings nichts mit der Hühnerhaut zu tun haben, solche Schwankungen hatten wir schon öfter.


    Die Aufzuchtsmilch ist hingegen - ich hatte es befürchtet - bäh. Geht bei der nächsten Gelegenheit als Spende an den Tierschutz. Tja, immerhin eine Erfolgsquote von 50%, könnte schlechter sein.


    Eigentlich - sofern mich mein Ernährungs-Halbwissen nicht trügt - bräuchte er ja vermutlich eher zusätzliches hochwertiges Protein anstatt Fett, so von wegen Muskelabbau. Das liesse sich dann aber wirklich nur mit einer Komplettumstellung auf Barf bewerkstelligen und wie schon weiter oben geschrieben, das kommt momentan nicht in Frage. Letztens hatten wir vom kochen Eiweiss übrig, da hab ich ihm ein Eiweissrührei in die Pfanne gehauen (natürlich ungewürzt). Wäre sonst im Müll gelandet, da habe ich es einfach probiert. Kommentar: Du willst mich vergiften! Also doch Müll, wenn auch mit kleinem Umweg über die Bratpfanne.

    @Nerina
    Oh, das ist aber lieb von dir! Weiss ja nicht, wie es in diese Richtung ist, aber umgekehrt (also CH-D) ist das Porto so horrende, dass es einem die Schuhe auszieht. Ausserdem hat beagle2 wohl recht, für die Einfuhr von tierischen Produkten gelten sehr strenge Vorschriften, wobei da auch noch zwischen verarbeitet und Frischfleich unterschieden wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass es am Zoll hängenbleibt, ist leider nicht so klein. Also denke ich, das Risiko und die Kosten sollte man nicht eingehen, aber wie gesagt, vielen lieben Dank für das Angebot!


    @beagle2
    Hmmm, wir haben sogar einen Schlachter im Dorf, der selber schlachtet. Allerdings bezieht der sein Geflügel "fertig hergerichtet" auch nur von einer Grossschlachterei und schlachtet keine Hühner selber. Und bei diesem "Fabrikmetzger" kommt die Haut, die nicht am Schenkel /Flügel bleibt, vermutlich direkt in die Tonne bzw. ins Tierfutter. Direktverkauf hat der auch keinen. Also würde ich sagen: eher nö. Aber sowas musst du letztlich keinen Vegi fragen :whistling: .


    Ich versuche jetzt einfach mal das Trockenzeugs. Sollte heute ankommen. Ausserdem noch eine Tube Katzenleberwurst, die hat sich mein Mann für unsere Jungs gewünscht. Meine Erklärung, dass man einen kranken Mensch auch nicht unbedingt mit Sahnetorte aufpäppelt, wolle er nicht gelten lassen. Ich glaube ja, der will nur sein Leberwurstbrot (bzw. den Belag) nicht mehr teilen müssen.

    So, jetzt habe ich mal die oben verlinkte geröstete Hühnerhaut bestellt und ein kleines Paket Kittenaufzuchtmilch. Mal sehen, ob dem Herrn was davon schmeckt, sonst freut sich der Tierschutz (nächste Kittenschwemme kommt ja bestimmt). Werde berichten, ob etwas davon anschlägt und wir ein paar 100g mehr auf die Rippen kriegen.


    "Echte" Hühnerhaut war leider beim besten Willen nicht zu kriegen (Schweiz halt, da ist die Auswahl begrenzt). Von den ganzen Päppelprodukten wie Reconvales & Co habe ich Abstand genommen, weil wirklich überall explizit steht, dass es bei sehr geringer Futterausfnahme oder Nahrungsverweigerung gegeben werden soll. Davon kann hier wahrlich nicht die Rede sein.


    Wenn diese Massnahmen nichts nützen, wird es wohl doch noch einen Versuch mit fettem Hack geben (evtl. halt - wegen dem Mischen von roh und Dose - als Frikadellen gebraten), Männe hat seine Unterstützung für alle verrückten Experimente zugesagt. Inzwischen weiss er auch, dass meine Schnapsideen häufig funktionieren.

    Um nochmal aufs Thema Hühnerhaut zurückzukommen: ginge denn auch sowas hier: http://www.zooplus.ch/shop/hun…ausnacks_gefluegel/270067 ?


    Wenn man das - analog zu den gefriergetrockneten Leckerlis von Thrive - zerbröseln könnte (ansonsten ab in die Plastiktüt und mit dem Nudelholz drüber?), wäre das evtl. was zum übers Futter streuen. Am Stück wird er das nicht kauen können, er hat Probleme mit allen härteren Sachen. Ob das dann schmeckt, ist eine andere Frage. Wo das Zeug herkommt, will ich auch lieber nicht so genau wissen.

    Hui, so viel Antworten, mal sehen, ob ich das mit den Zitaten gebacken krieg...


    kann man Hühnerhaut irgendwie pürieren? Ich hab keine Ahnung.... Kauf doch erstmal ein Bein o.ä. mit Haut und kredenz das. Vielleicht kommts ja an. Falls ja findest du sicher einen Weg, Haut zu besorgen.
    Hmm. Was ist mit fettem Fleisch, zusätzlich zum Dofu bzw druntergemischt?

    Ist in der CH echt nicht einfach. In Barfshops habe ich noch keine Hühnerhaut gesehen (und da wären dann noch Mindestbestellmenge und so - in der Nähe gibts keinen Shop). Ansonsten ist gerade Huhn hier extremst teuer, und zwar auch das konventionelle, also nicht nur Bio. Mal eben so nen Schenkel zum Probieren, das macht man nicht so leicht, da bist du schnell einen Zehner los.
    Ich dachte immer, man soll roh und Dose nicht mischen? Ansonsten hätte ich leicht ein paar Portionen fettes Rinderhack (das ist dann wieder billiger) kaufen können.


    Oh, da hattest du aber viel zu lesen. Wir haben uns sehr gut mit der Krankheit und allem drum und dran arrangiert. Und im Gegensatz zu ganz vielen anderen haben wir grosses Glück, dass es ihm nun schon so lange verhältnismässig gut geht. Ab dem Zeitpunkt, wo Wasser in der Lunge ist, wird ja i.d.R. nur noch von einer kurzen Lebenserwartung gesprochen. (Eine Freundin von mir musste ihren Kater schon wenige Wochen nach der Diagnos gehen lassen. Bei ihm war allerdings die rechte Herzkammer betroffen, das Wasser sammelte sich deshalb nicht in der Lunge, sondern im Bauchraum. In solchen Fällen helfen Entwässerungstabletten schlechter und häufig muss der Erguss punktiert werden.) Wir befinden uns sozusagen in der Bonusrunde.


    Da habt ihr aber wirklich enormes Glück gehabt, dass die Krankheit so früh entdeckt wurde und der Verlauf aufgehalten werden konnte. Solche schönen Geschichten sind sehr seltenund damit umso schöner. Unser Patient hat übrigens auch Jahrgang 2004.



    ( Ein WoWa namens Sven... möchte wer meine Kopfkinobilder dazu? )

    Hier, ich!


    Mein Kopfkino betreffend das undichte Klo bei -5° ist da bestimmt schlimmer. ürks. Bei uns ist alles Sanitäre auch Männersache, aber ich glaube, irgendwann mag ich eine Kompost-Trenntoilette haben.

    Gegenbesuch so quasi, ne :D


    Für solche Notfälle habe ich auch immer einen Vorrat an Päppelpaste (bei uns Calopet, ist aber alles in etwa ähnlich). Mein Problem ist aber eher, wie ich verhindern kann, dass die Katze, die locker 400g hochwertiges Nassfutter am Tag weghaut, sich langsam "selber verdaut". Gemäss TA und meinen eigenen Beobachtungen ist es nämlich genau das: Der Körper braucht mehr Energie, als durch das Futter aufgenommen werden kann, Fettreserven sind längst alle aufgebraucht, deshalb wird Muskelmasse abgebaut. Wir fütten praktisch "all you can eat", aber viel mehr geht einfach nicht rein, sonst drückt der volle Magen ihm die Luft ab (was meistens zur Folge hat, dass er alles wieder auskotzt).


    Bei diesen ganzen Päppelpasten, Sirups etc. bin ich eben skeptisch, weil die speziell darauf ausgelegt sind, die Katze mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, wenn sie nichts anderes frisst. Mit der gewaltigen Menge Nassfutter bekommt er aber schon mehr als genug Vit A, D und E und den ganzen anderen Kram (Industriefutter spart ja nicht an solchen Sachen), wenn ich da jetzt noch so ein Konzentrat obendrauf haue, habe ich Angst, dass mir der Stoffwechsel abschmiert. Nieren und Leber haben sowieso schon genug zu tun...


    Das hört sich super an. Haben wir auch gemacht - allerdings im Wohnwagen :sp:

    Wie wars denn so bei euch? Erzähl mal. War schon speziell. Aber wenn man die Heizung aufdreht, ist es drinnen wirklich mollig war, hat aber auch 5 kg Gas gebraucht in zwei Tagen (und hatten riesige Eiszapfen am Gaskamin). Wären wir den ganzen Tag da drinnen gewesen, hätten wir wohl noch mehr heizen müssen, aber wir waren bei Verwandtschaft auf Besuch und die meiste Zeit im Haus.

    Gleich vorweg: allen gehts gut.


    Wir haben in Katzengesellschaft einen schönen Jahreswechsel bei klirrender Kälte im Wohnmobil verbracht. Zum Glück hielt sich die Knallerei in Grenzen, allerdings waren die Jungs schon froh, als sie zu uns unter die Bettdecke schlüpfen konnten.


    Letzte Woche stand mal wieder Tierarzt auf dem Programm, zur Abwechslung mal mit beiden Katzen, 1x normale Patientenkontrolle, für den Kumpel gab es einen Seniorentüv (mit vorbildlichen Ergebnissen). Auch die Blutwerte unseres kranken Katerchens unterscheiden sich praktisch nicht von einer gesunden Katze, eigentlich alles in der Norm, nur die Leber müssen wir bei Gelegenheit mal pushen, die hat etwas gelitten unter der Dauermedikation (war zu erwarten und die Werte sind noch nicht dramatisch erhöht).


    Der optische Eindruck weicht da allerdings schon deutlich ab, man sieht ihm schon an, dass er keineswegs gesund ist. Langsam lässt sich der körperliche Abbau nicht mehr aufhalten, er verliert immer mehr Muskelmasse und damit auch Gewicht. Wenn jemand noch eine zündende Idee hätte, womit man den Jung ein bisschen päppeln kann - immer her damit.


    Schweine- und Gänseschmalz habe ich verschiedentlich probiert: ist ihbäh. Geflügelhaut komme ich nicht dran, und da hätte er vermutlich auch arg Mühe, die zu kauen. Rinderfettpulver habe ich mir mal angeschaut, finde ich wegen der Glukose nicht so den Börner (abgesehen davon ,dass ich nicht weiss, wie das ankommen würde). Die üblichen Päppelpasten sind ja eher auf kurzzeitigen Einsatz ausgelegt, auf Dauer würde mir da die extreme Vitaminüberversorgung Sorgen bereiten. Lecker findet er Joghurt und Sahne, verträgt er so mittelprächtig (Kot wird etwas weicher und stinkt etwas mehr, aber bis jetzt bekam er davon auch keine Unmengen). Man möge mir verzeihen, wenn ich keine komplette Futterumstellung auf Barf anfange, das Hauptfutter muss jeden Tag in grossen Mengen rein, sonst kann man zusehen, wie die Pfunde purzeln. Zwei, drei Tage Mäkelei könnten das fragile Geleichgewicht zum kippen bringen. Ich suche also wirklich etwas, das mit dem bekannten Futter als "extra" kombiniert werden kann. Hat jemand in solchen Situationen Erfahrungen mit Kittenaufzuchtmilch?

    Ich grätsche hier mal kurz rein und werfe ein paar ganz andere Gedankengänge in den Raum:


    Wenn Katz optisch und gefühlsmässig nicht wirklich zugenommen hat, würde ich mir als erstes überlegen, ob nicht ein Wiegefehler vorliegt. Muss ja nur kurz ein bisschen zappeln auf der Waage und schon sind es 500g mehr. Hatten wir auch schon, da ich aber das Gewicht meiner Katers inzwischen auf +/- 100g genau abschätzen kann und direkt gemotzt habe, wurde noch mal nachgewogen. Wäre das denkbar? Ich finde sie optisch nicht wirklich dick.


    Ich persönlich bin bei einer chronisch kranken Katze in diesem Alter immer eher für ein paar 100g Übergewicht. Das heisst nicht, dass man so rasche Gewichtszunahmen einfach ignorieren sollte, bis Katz nur noch rollen kann oder sich aufgrund des Gewichts gesundheitliche Probleme einstellen. Aber wenn eine Gesundheitskrise auftritt kann ein bisschen Reservespeck Leben retten. Man darf nicht vergessen, dass das Herz bei HCM Höchstleistungen erbringen muss und entsprechend viel Energie benötigt. (Ich weiss leider, wovon ich spreche: bei meinem HCMchen kämpfe ich seit zwei Jahren um jedes Gramm. Er frisst inzwischen locker doppelt soviel wie vor seiner Erkrankung und nimmt trotzdem ab.)


    Betreffend Wassereinlagerung würde ich bei dieser Krankengeschichte nicht nur an Wasser im Gewebe (durch Cortison) denken, sondern auch an Wasser in der Lunge, also beginnende Dekompensation (soweit ich es verstanden habe, ist sie noch im kompensierten Stadium?). Im Zweifelsfall gibt ein Röntgenbild Aufschluss. Nur mal so quergedacht.


    Und nun bin ich wieder draussen, denn zu den Ernährungsfragen an sich kann ich nichts sinnvolles beitragen.

    Ihr Lieben (keine Sorge, alles gut!)


    War ja ewig nicht mehr hier und wollte noch rasch einen kleinen Weihnachtsgruss hinterlassen. Katerchen ist fest entschlossen, auch dieses Jahr mit uns Weihnachten zu feiern. Davon, dass er seine prognostizierte Lebenserwartung schon vor einem Jahr aufgebraucht hatte, hat ihm ja zum Glück keiner was gesagt. Wir sind überglücklich, ihn noch bei uns zu haben.


    Natürlich gibt es immer mal schlechtere Tage, aktuell wird wieder recht häufig gekötzelt und auch gehustet, ein Zeichen dafür, dass sich wieder ein Lungenödem bilden könnte. Muss man im Auge behalten und allenfalls mit der Entwässerung hoch gehen. Klappriger ist er auch wieder geworden, die Flanken eingefallen, Beckenknochen stehen hervor. Das hält ihn aber nicht davon ab, wie ein Gestörter durch die Wohnung zu jagen, wenn er ein Alufolienkügelchen (die leckeren Sachen im Menschenadventskalender sind immer so toll eingepackt) erbeutet hat.


    Nächstes Jahr im Sommer steht bei uns ein Umzug an und ich versuche, ihn mit Versprechungen wie neuer Kratzbaum, toller Catwalk, Vögelchenbeobachtungsfestersitzplatz bei Laune zu halten. Wenn er das alles auch noch erleben könnte - das wäre schon fein. Da kommt viel Arbeit auf uns zu und ich muss darauf achten, dass die Miezen nicht zu kurz kommen. Wenns durch ist, ist es ja schön, aber bis dahin...


    Nun wünsche ich euren Katzen und euch allen aber erstmal frohe Festtage!


    Liebe Grüsse
    Catfish

    Ich würde ihr eher kein Wasser einflössen, eben auch, wie SiRu sagt, weil die Gefahr des Verschluckens gross ist. In so einer Situation - Katze grundsätzlich gesund, OP vor wenigen Stunden, noch belämmert und sichtlich aua - würde ich einfach Futter mit etwas Wasser vermatscht anbieten, sie aber nicht drängen. Da weiss Katz vermutlich selber am besten, was gerade gut tut. Wenn sie morgen noch nicht frisst, kann man sich das immer noch überlegen. Infusion wird sie ja vermutlich bekommen haben in der TK, dann besteht auch nicht die Gefahr, dass sie gleich austrocknet.


    Wenn mich jemand in so einer Situation fotografieren und die Fotos ins Netz stellen würde, würde ich auch angepisst dreinschauen :boxen: *duckundweg*

    Nordsee? In meine Nähe? Wohin gehts?

    Weiss nicht, wo deine Nähe ist... Ostfriesland, bisschen die Küste entlang, Abstecher ins Landesinnere zu Oma, nichts ist fest geplant, wir lassen uns ein wenig treiben und bleiben dort wo es schön ist. Einfach dorthin, wo man morgens schon sieht, wer nachmittags zum Tee kommt.


    Dein Kater macht 'ne altmodische Kur: Wellness für den Körper (und ein Techtelmechtel, für die Seele) in gesunder Luft...

    Stimmt, jetzt wo du es sagst: die früher staatlich finanzierte Kur heisst heute Wellness und wird aus eigener Tasche bezahlt. Aber Techtelmechtel :watt: ? Kommt nicht in die Tüte! Der darf durchs Fenster einen fremden Hund anpöbeln, aber das wars dann auch. Und ausgiebig mit Dosis Stinkefüssen kuscheln.

    Echt jetzt? Aber Rehaschatten klingt so doof :huh: ...


    (Ich hätte jetzt ganz spontan gesagt: Reha= Physio, Ergotherapie, aktive Massnahmen, damit man nachher wieder heile ist oder mit der neuen Krankheit oder Behinderung umgehen lernt. Kur = bisschen Erholung, Tapetenwechsel, gesundes Essen, bisschen baden, eher für chronisch Kranke, denen man nicht wirklich helfen kann. Vermutlich Vorstellung aus dem vorletzten Jahrhundert, heute zahlt das die Kasse eh nicht mehr.)

    Hallo zusammen


    Nach 21 Monaten mit (diagnostizierter) HCM kann ich vermelden: alle in Butter! Die letzten Tage wars nochmal richtig fies schwülwarm, das ist Katerchen natürlich nicht so gut bekommen, aber nun steht der Wetterwechsel bevor und dann ist endlich Herbst. Also: der zweite Sommer ist geschafft! Alles in allem ist er deutlich stabiler als vor einem Jahr, die Medikamentendosis passt, den Kardiologen müssen wir nur für die Erneuerung der Rezepte bemühen. Klar, man gewöhnt sich an den Abbau und nimmt es nicht mehr so extrem wahr wie am Anfang, aber andererseits bin ich auch gelassener geworden und meine nicht mehr ständig, ihn in Watte packen zu müssen. So kann es gerne bleiben!


    Nächsten Monat geht es endlich wieder mit dem Wohnmobil auf Tour (den Sommer über ging das nicht, da ist es im Auto einfach zu heiss für die Katzen), ich bin gespannt, wie lange sie brauchen, um sich wieder einzugewöhnen. Wir fahren dann mit dem kranken Kater quasi "auf Kur" an die Nordsee.

    Echt keine Ahnung, TPA war bekannt und beliebt, es war zwar noch eine Praktikantin dabei, die hat ihn aber nicht angefasst. Vorgängertier kann natürlich sein, war eine Katze (hab ich im Wartezimmer gesehen), da habe ich bis jetzt aber noch nie eine Reaktion bemerkt. Ausserdem hat er mich schon im Wartezimmer angefaucht, das macht er sonst nie... na ja, er darf auch mal einen miesen Tag haben, geht uns auch nicht anders.


    Gerade rief die an, um mir die Blutwerte durchzugeben: alles fein. Crea und Harnstoff schön in der Referenz, Kalium mit 3.6 nur ganz knapp drunter (Referenz ist bei ihr 3.7-5.0, andere Labore geben auch mal 3.4 als unteren Wert an) und nun schon seit Monaten stabil. Ich scheine also endlich eine Menge bei der Substitution gefunden zu haben, die ihn auf einen guten Level hält. Sie war sehr zufrieden mit den Ergebnissen - die auch dem äusseren Eindruck entsprechen - und meinte, ich solle bloss nichts an der Behandlung ändern.


    Ja, nach allem was man so liest habe ich es wirklich gut mit dieser getroffen. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir eine gute Kommunikation gefunden haben, aber nun klappts (nur mit der anderen Trulla in der Praxis komme ich absolut nicht klar, die bringt jedes Mal meine schlimmsten Eigenschaften zum Vorschein. Ich weiss aber, an welchen Tagen sie arbeitet und vereinbare dann keine Termine, wenn es sich vermeiden lässt). Sie hat vor allem die Grösse zuzugeben, wenn sie von etwas keine Ahnung hat oder etwas nicht kann. Die Praxis hat z.B. keinen Ultraschall, weil sie keine entsprechende Zusatzausbildung hat. Sie verweist die entsprechenden Fälle an Kollegen, die explizit in der Radiologie ausgebildet sind ("es kann sich jeder so ein Gerät kaufen, aber man muss es auch bedienen und die Ergebnisse interpretieren können").


    Ob sie sich tatsächlich über meine "Inputs" (aka Klugscheisserei) freut, sei mal dahin gestellt. Aber sie trägt es mit Fassung und kann damit umgehen (sehr viel besser als jeder Humanmediziner, den ich bis jetzt kennen gelernt habe). Generell ist es ein Problem, dass der Durchschnittsschweizer deutlich anders tickt als der Durchschnittsdeutsche. Was für den Deutschen ein nett gemeinter Diskussionsbeitrag ist, empfindet der Schweizer als grobe Einmischung und Affront. Es ist eine völlig andere Diskussionskultur und ich als gebürtige Deutsche (und leidenschaftlicher Klugscheisser) trete da auch nach Jahrzehnten noch manchmal ins Fettnäpfchen. Dass Tier- und andere Ärzte ohnehin ungern mit Patienten diskutieren und ihre Meinungen in Frage stellen lassen, kommt erschwerend hinzu.

    Also manchmal weiss ich echt nicht, was in diesen Kater gefahren ist. Sein Leben lang war er immer total brav beim Tierarzt (Schockstarre halt), liess sich ohne zu zucken Blut abnehmen und spritzen. Wurde immer gelobt, wie brav er doch sei. Gestern: Mal wieder Kontrolle der Nierenwerte und Elektrolyte (muss regelmässig sein, wegen Kaliumsubstitution). Schon beim wiegen hat er nur rumgehampelt - TPA: das sind 6.2 kg, ich so: wiegen Sie noch mal, das kann nicht stimmen. 5.9 waren es dann beim 2. Versuch, das kommt eher hin. Abhören und in die Schnut schauen ging gerade noch so, aber als es dann ans Blut abnehmen ging 8| : um sich gehauen, gezappelt, versuchte vom Tisch zu springen... schliesslich musste ich ihn halten, dann ging es so einigermassen. Am Ende hat er mir seinen Unmut mit der Kralle ins Handgelenk tätowiert.


    Natürlich war die Toberei furchbar anstregend für ihn, zuhause lag er dann nur noch auf dem kühlen Boden und hat mit offenem Maul gehechelt - was muss der sich aber auch so anstellen (und warm war es auch noch)! Ich hoffe, das wird nicht zur Gewohnheit. Es reicht, wenn wir als Besitzer einen rot blinkenden Warnhinweis in der Akte haben, da muss nicht auch noch unser Kater als gefährlich vermerkt sein. Obwohl: hab nach der Behandlung noch schnell mit der gequatscht - wir hatten uns vor einer Weile (telefonisch) wegen eines Rezepts in die Wolle gekriegt, und ich wollte das aufklären. Ich meinte dann so scherzhaft: ja, die Tierhalter, die alles goggeln und nachlesen...", da sagte sie doch glatt: machen Sie das nur weiter, das ist ganz richtig so. Das hat mich ehrlich gesagt erstaunt und gefreut und auch direkt wieder mit ihr versöhnt. Sie ist schon ganz toll und hat einen guten Umgang mit Mensch und Tier.